Coronavirus: Das ist das Basler Fasnachts-Alternativprogramm
Die Basler Fasnacht war einer der ersten Schweizer Events, das dem Coronavirus zum Opfer fiel. Dieses Jahr versucht das OK, wenigstens etwas Kleines zu bieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Basler Fasnacht fällt auch dieses Jahr dem Coronavirus zum Opfer.
- Das OK hat ein coronakonformes Alternativprogramm organisiert.
- Damit soll trotzdem etwas Fasnachtszauber heraufbeschworen werden. Heute gehts los.
Zwölf lange Monate ist es her: Vor fast genau einem Jahr war die Basler Fasnacht einer der ersten Grossevents, der dem Coronavirus zum Opfer fiel. Damals sorgte die entsprechende Pressekonferenz am Rheinknie für grosse Aufregung. Heute nehmen die Fasnächtler die Medienmitteilung mit der erneuten Absage nur noch mit einem traurigen Schulterzucken zur Kenntnis.
«Wir hatten grosse Pläne. Mussten diese aber im Oktober in die Schublade versorgen», sagte Pia Inderbitzin, Obfrau des Fasnachts-Comités im «Telebasel». Während letztes Jahr noch der ganze Trubel komplett gestrichen werden musste, versucht das Oragnisations-Komitee jetzt, ein coronakonformes Alternativprogramm zu bieten.
Coronavirus: Fasnachts-Spaziergang durch die Stadt
Besonders für den Nachwuchs sei das wichtig. Gemeinsam mit den jungen Garden wurde darum der Fasnachts-Spaziergang entworfen. Er soll in der Stadt trotz Coronavirus so etwas wie Fasnachts-Stimmung aufkommen lassen.
Die 32 Stationen sind über die Altstadt und das Kleinbasel auf der Strecke des Basler Stadtlaufes verteilt. Los geht's auf dem Münsterplatz, wo statt der berühmten Laternenausstellung jetzt acht Monolithen aus alten Laternen-Leinwänden stehen. Diese wurden von den Cliquen zur Verfügung gestellt.
Daneben locken Posten wie der Schnitzelbankweg, ein «Räppli-Meer» oder ein Larven-Totempfahl. Natürlich darf auch die Musik nicht fehlen: Pfeiffer und Trommler gibts am «Glaine Morgestraich», geschränzt wird am «Gugge-Wääg». Begehbar ist der Spaziergang ab heute Mittwoch.
«Schnitzelbängg» jetzt doch im TV
«Telebasel» hat ausserdem eine Ausnahmebewilligung zur Aufzeichnung von Schnitzelbänken erhalten. Sie werden am Montag, 22. Februar, ab 20 Uhr im Lokal-TV ausgestrahlt.
Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger hatte zuerst wegen des Coronavirus ursprünglich auch die Schnitzelbänke im Sinne der Fairness untersagt. Auf eine Ausnahmeklausel, die durch «überwiegendes, öffentliches Interesse» möglich gewesen wäre, wollte er keine Rücksicht nehmen.
Der Shitstorm im Netz kam postwendend. Auch einige Schnitzelbänkler nahmen die Steilvorlage sogleich dankend an.
Schlussendlich liess sich der Gesundheitsdirektor doch noch erweichen. Engelberger habe die «starken Reaktionen» aus der Bevölkerung gehört. Darum werde «in Anerkennung der grossen Fasnachts-Tradition in Basel» nun die Ausnahmebewilligung erteilt, hiess es.
«Diggi Boscht!» für Baslerinnen und Basler
Letzte Woche hatten Baslerinnen und Basler zudem «Diggi Boscht!» in ihrem Briefkasten. Auf 46 bunt gemischten Seiten erzählt die Zeitung des Comités von Fasnacht während ungewöhnlichen Zeiten. Die Seiten sind gespickt mit viel Humor, aber auch ernste Themen finden Platz.
Ausserdem beinhaltet die Zeitung umfassende Veranstaltungshinweise zum Thema Fasnacht während des Coronavirus, wie Ausstellungen oder Kunst-Projekte.
All das ist natürlich schlussendlich nur ein schwacher Trost für begeisterte Fasnächtler. Aber immerhin: Stimmung kommt spätestens bei der Guggen-Version von «Für immer uf di» von Patent Ochsner auf, organisiert durch «SRF Musik».
Der Termin für den nächsten Morgenstraich steht übrigens auch schon. Am 7. März wird der Winter endlich wieder aus den Basler Gassen und den Baselbieter Hügeln vertrieben. Aber erst 2022.