Coronavirus: Epidemiologe Marcel Salathé spricht über Lockerungen
Der Bundesrat gibt am Mittwoch einige Lockerungen bekannt. Epidemiologe Marcel Salathé erwartet jetzt steigende Fallzahlen des Coronavirus in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Marcel Salathé gibt auf Twitter Tipps, wie man selber das Corona-Risiko vermindern kann.
- Der Epidemiologe rechnet damit, dass die Zahlen nach den Lockerungen klar steigen werden.
Für Epidemiologe Marcel Salathé ist klar, dass die am Mittwoch kommunizierten Lockerungen des Bundesrats zu höheren Zahlen führen.
«Wir sind im exponentiellen Wachstum auf relativ hohem Niveau. Die Öffnungen werden dieses Wachstum noch beschleunigen», erklärt Salathé auf Twitter.
Das ehemalige Taskforce-Mitglied ist sicher: «Ohne Gegenmassnahmen müssen wir mit einem raschen Anstieg der Fallzahlen rechnen.»
Salathé: So minimiere ich mein Risiko
Deshalb rät er dazu, die bekannten Massnahmen gegen das Coronavirus zu beherzigen. Dazu zählen: Testen, Tracen, Kontakte minimieren – und Impfen.
Marcel Salathé weist darauf hin, dass man das persönliche Risiko minimieren kann. Und gibt Tipps. Einerseits mit Masken, andererseits mit der «SwissCovid App».
Auch die Selbsttests seien okay. Allerdings sei wichtig zu beachten, dass diese am besten funktionieren, wenn man Symptome habe.
«Superspreading-Events sind draussen eigentlich unmöglich»
Bezüglich der Erkenntnisse zur Aerosol-Übertragung, weist er auf die Innenräume hin. «Diese sind sehr, sehr viel problematischer als Aussenräume. Übertragungen draussen sind seltener, Superspreading-Events eigentlich unmöglich», so Salathé. «Wann immer ich mich mit anderen treffe, versuche ich das draussen zu machen.»
Die Frage nach der Impfung stellt sich für den Epidemiologen nicht. «Keine Frage, ich mache das, sobald ich die Chance dazu erhalte.»
Ende Februar verlässt Epidemiologe Marcel Salathé die Covid-Taskforce des Bundes. Und gründet die gemeinnützige Organisation «CH++». Dennoch äussert er sich weiterhin zur aktuellen Lage mit dem Coronavirus. Zuletzt äusserte er sein Unverständnis für den Impf-Stopp über die Ostertage.