Frische Luft kann das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus in einem geschlossenen Raum deutlich senken. Trotzdem benutzen viele Läden Umluftklimaanlagen.
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Diese Klimaanlagen sind in vielen Läden zu finden, obwohl sie wegen des Coronavirus abgeschafft werden sollten. - Screenshot SRF Kassensturz

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Läden benutzen Umluftklimaanlagen.
  • Diese begünstigen eine Infektion mit dem Coronavirus.
  • Befindet sich das Virus in der Luft, wird es durch die Anlage im ganzen Raum verteilt.
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Lüften ist zu Zeiten des Coronavirus sehr wichtig. Mit einer grossen Portion Frischluft kann das Ansteckungsrisiko vermindert werden, das zeigen mittlerweile diverse Studien. Zu Hause oder im Büro ist das Lüften meistens kein Problem. Doch wie sieht die Situation in den Läden aus?

Die SRF-Sendung «Kassensturz» geht dieser Frage auf den Grund. Lüftungsexperte Christian Stäuble besuchte dazu verschiedene Supermärkte. Dabei nahm er unter anderem die Lüftungsanlagen von Coop, Migros oder Subway unter die Lupe.

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Lüftungsexperte Christian Stäuble nimmt die Klimaanlagen in den Läden unter die Lupe. - Screenshot SRF Kassensturz

Das Ergebnis: Die Läden benutzen vor allem Umluftklimageräte ohne Frischluftzufuhr. «Die warme Umluft wird dabei ungefiltert eingesogen», erklärt Stäuble. In den meisten Läden kommt dabei wenig bis gar keine Frischluft in den Zyklus.

Viren in der Luft werden überall verteilt

Auch wenn es angenehm kühl ist, sind diese Anlagen sehr problematisch. Stäuble führt aus: «Wenn es in der Umluft Viren hat, werden sie im ganzen Raum verteilt.»

In einigen Läden – wie Migros oder Coop – sind die Anlagen komplexer als in anderen. Laut Stäuble macht dies allerdings keinen grossen Unterschied. Es sei zwar «besser gemacht», trotzdem werde «die Luft umgewälzt». Damit gebe es auch dort eine Virenverteilung.

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Auch die Apotheke macht Gebrauch von den umstrittenen Klimaanlagen. - Screenshot SRF Kassensturz

Besonders bedenklich: Auch in der Apotheke lässt sich eine solche Umluftanlage finden. Da sich dort mit aller Wahrscheinlichkeit auch kranke Menschen aufhalten, ist das Infektions-Risiko noch einmal höher.

Experte bestätigt Problem um Coronavirus und Klimaanlagen

Auch Walter Zingg, Spezialist für Infektionsprävention Unispital Genf, bestätigt gegenüber der Sendung das Problem. Das Coronavirus könne sich demnach auch über die Luft verteilen, über die sogenannten Aerosole. Diese werden mit dem Atem ausgestossen und schweben dann in der Luft.

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Walter Zingg bestätigt die Problematik rund um die Umluftklimaanlagen und das Coronavirus. - Screenshot SRF Kassensturz

Deshalb seien die Umluftanlagen problematisch, erklärt Zingg. «Grundsätzlich ist es so: Das Risiko einer Übertragung mit Aerosole ist erhöht in einem geschlossenen Raum mit mehreren Personen ohne genügende Frischluftzufuhr.» Umluftgeräte machen die Luft zudem trocken und kühl, was eine Ansteckung weiter begünstigt.

Geschäfte verneinen Ansteckung mit Coronavirus wegen Klimaanlage

Dabei gäbe es eine einfache Alternative. Stäuble stellt dafür ein Gerät vor, das die Luft mit UVC-Strahlen reinigt. Die Luft wird dabei eingesogen und strömt dann über Röhren, welche alle Bakterien und Viren beseitigen, erklärt er. Bestehende Lüftungsanlagen könnten sogar mit diesen UVC-Lampen ergänzt werden.

Aber was sagen eigentlich die Geschäfte zu den Anlagen? Sie meinen gegenüber «Kassensturz», dass die Läden über gute Schutzkonzepte verfügen. Ansteckungen über Aerosole seien demnach noch keine bekannt.

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