Coronavirus: Erste Impfzentren schliessen wegen Booster-Flaute
Schweizweit scheint die Nachfrage für Booster-Impfungen gegen das Coronavirus zu sinken. Erste Impfzentren reduzieren Öffnungszeiten – oder schliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schweizer Impfzentren sinkt die Nachfrage für Booster-Impfungen enorm.
- Im Februar wird jedoch von einigen Behörden erneut ein Ansturm erwartet.
- Auch die hohen Fallzahlen hätten mit der sinkenden Booster-Nachfrage zu tun.
Nach der Bekanntgabe der strengeren Massnahmen gegen das Coronavirus am 17. Dezember 2021 wurden die Impfzentren von Personen, die sich boostern wollten, gestürmt. Vielerorts wurden die Kapazitäten in den Impfzentren erhöht oder sogar neue errichtet.
Nun scheint der Hype um die Auffrischungsimpfung bereits wieder abzuflachen. Wie die «Zürchersee Zeitung» berichtet, sinkt die Nachfrage für Booster-Impfungen im Impfzentrum Meilen enorm. Anfang Monat hätten sich täglich noch 1200 Personen impfen lassen – jetzt sind es noch knapp 200.
Deshalb werde man ab Februar die Öffnungszeiten anpassen. Martina Meyer, Mediensprecherin des Spitals Männedorf: «Ab Februar wird das Impfzentrum nur noch zwischen 14 und 19 Uhr geöffnet sein.»
Neuer Ansturm im Februar?
Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich erklärt, dass man die Entwicklung der Impf-Nachfrage noch nicht einordnen kann. Jedoch erwarte man bald einen neuen Ansturm, wie die Gesundheitsdirektion auf Anfrage schreibt.
«Die Anzahl positiv getesteter Personen ist vergleichsweise sehr hoch. Das führt dazu, dass diese Personen erst mit ein paar Monaten Verzögerung eine Booster-Impfung machen lassen können.» Man erwarte aber: «Die Verkürzung der Zertifikate von 365 auf 270 Tage könnte einen Einfluss auf die Nachfrage nach Boosterimpfungen haben.»
Coronavirus: 90 Prozent tiefere Booster-Nachfrage
Das Impfzentrum im KKT in Thun beobachtet auch einen starken Rückgang der Booster-Nachfrage. Pierre Hagmann, Leiter Kommunikation und Marketing der Spital STS AG: «Wir spüren eine stark sinkende Nachfrage bei den Booster-Impfungen. Gemessen an den Anmeldungen ab Februar 2022 ist diese um rund 90 Prozent tiefer gegenüber dem Januar 2022.»
Ab Februar würden bei gleichbleibenden Öffnungszeiten die Kapazitäten entsprechend angepasst, erklärt Hagmann. «Eine Verkürzung der Öffnungszeiten ist auf März geplant – immer in Abhängigkeit zu relevanten Entscheiden seitens BAG.»
Auch im Kanton Luzern «wird der Betrieb des Impfschiffs, des Impftrucks und des dezentralen Impfens» eingestellt. Man wolle damit eine Konzentration des Impfangebots gegen das Coronavirus erreichen, wie das Gesundheits- und Sozialdepartement Luzern bestätigt.