Coronavirus: Fälle nehmen in Deutschschweiz weiter zu
Die Phase der Stagnation ist vorbei: Während die Zahlen in der Romandie sinken, nehmen die Fälle des Coronavirus in der Deutschschweiz wieder deutlich zu.
Das Wichtigste in Kürze
- In achtzehn Kantonen haben die Corona-Neuinfektionen wieder zugenommen.
- Die Deutschschweiz zeigt einen Aufwärtstrend, in der Romandie gehen die Zahlen zurück.
- St. Gallen hat inzwischen mehr als doppelt so viele Infektionen wie Genf.
Die Situation mit dem Coronavirus bleibt angespannt – das ist die Botschaft, welche Bund und Kantone derzeit kommunizieren. Die Warnungen bestätigen sich im Wochentrend: die Phase der Stagnation ist in der Deutschschweiz eindeutig vorbei. Mit wenigen Ausnahmen haben die Fälle wieder deutlich zugenommen.
Coronavirus: Das sind die aktuellen Kantonszahlen
Im drei-Wochen-Vergleich wurden in den vergangenen Tagen in vielen Kantonen die höchsten Zahlen gemeldet. St. Gallen und das Tessin verzeichneten mehr als 500 Fälle pro 100'000 Einwohner. 16 Kantone meldeten den höchsten Wert in drei Wochen (rot).
Der Trend der vergangenen Wochen setzt sich weiter fort: Die Zahlen in der Romandie bleiben rückläufig. Die neuen Hotspots liegen in der Deutschschweiz. So war die 7-Tage-Inzidenz in St. Gallen (514) mehr als doppelt so hoch als in Genf (215).
Deutschschweiz verzeichnet 16,5 Prozent mehr Fälle
Vergleicht man die vergangene Woche mit der Vorwoche, nahmen die Fälle des Coronavirus schweizweit um 11,0 Prozent zu. Gleichzeitig nahmen die Fallzahlen in den französischsprachigen Kantonen jedoch um 9,9 Prozent ab. Der Anstieg ist auf zunehmende Zahlen in der Deutschschweiz (16,5 Prozent) und im Tessin (14,4 Prozent) zurückzuführen.
Die stärkste Zunahme verzeichnete Appenzell Innerrhoden: Dort haben sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt (+110 Prozent). Aufgrund der niedrigen Gesamteinwohnerzahl sind die Zahlen in den kleinen Kantonen jedoch grossen Schwankungen ausgesetzt. In Glarus nahmen die Fälle um 86, Prozent zu.
Auch in der Zentralschweiz verzeichneten einige Kantone deutliche Zunahmen: Luzern registrierte 32 Prozent mehr Fälle, Schwyz 41 Prozent. Gleichzeitig gehören Nid- und Obwalden zu den wenigen deutschsprachigen Kantonen, in denen die Fälle zurückgingen.
Doch auch in den grossen Kantonen nahmen die Fälle zu, auch wenn nicht so deutlich. Bern liegt mit einer Zunahme von 23 Prozent auf Rang fünf, in Zürich betrug die Zunahme 13 Prozent.
Neue Rekorde in zahlreichen Kantonen
Heute Montag kündigten Bund und Kantone an, die Massnahmen weiter zu verschärfen. Die Zahlen zeigten, dass dieser Schritt notwendig sein dürfte. Einige Kantone wie Thurgau, Glarus, Aargau und Solothurn verzeichneten zuletzt die höchsten Neuinfektionsraten seit Beginn der Pandemie: Die Fallzahlen sind mittlerweile höher als beim Höhepunkt der zweiten Welle Ende Oktober.