Coronavirus: Grenzkantone sträuben sich gegen Test-Regime
Für EU-Grenzgänger gibt es vielleicht schon bald eine Testpflicht auf das Coronavirus. Könnte die Schweiz bald mitziehen?
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Länder planen eine regelmässige Corona-Testpflicht für Grenzpendler.
- Die Tests sollen mehrmals wöchentlich stattfinden, verlangt Bundesminister Jens Spahn.
- Die Schweiz zieht eine solche Testpflicht vorerst nicht in Betracht.
Mehrmals wöchentlich sollen sich Grenzgänger in der EU künftig auf das Coronavirus testen lassen. Dies die Idee des deutschen Gesundheitsministers Jens Spahn. Und auch Frankreich führt ab Sonntag eine Testpflicht für Einreisende ein. Die Frage ist, was wird die Schweiz tun?
Coronavirus: Infektionsgeschehen schaukelt sich hoch
Nicht älter als 72 Stunden darf der PCR-Test sein, wenn man nach Frankreich einreisen will. Damit nimmt unser Nachbarland eine Vorreiterrolle in der EU ein. Auch der deutsche Bundesminister Jens Spahn spielt mit dem Gedanken der Testpflicht.
Entsprechende Gespräche mit den Regierungen in Tschechien und Polen seien bereits im Gange. Dies sagte Spahn gegenüber dem SWR.
Das Infektionsgeschehen sei besonders in Grenzregionen hoch und würde sich immer weiter «hochschaukeln». Dennoch sind auch die Pendler, besonders im Gesundheitswesen, unerlässlich.
BAG steht in Kontakt mit Deutschland
Die Testpflicht soll also Abhilfe schaffen. Mehrmals wöchentlich müssten diese einen Corona-Test machen lassen. Passieren darf die Grenze nur, wer einen negativen Test vorweisen kann.
Die Schweiz könnte sich bald gezwungen sehen, eine ähnliche Testpflicht zum Coronavirus einzuführen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beobachtet die Situation genau, wie Mediensprecher in Daniel Dauwalder gegenüber Nau.ch sagt.
«Das BAG steht in engem Kontakt mit Deutschland betreffend Grenzkontrollen sowie der Krisenbewältigung im Allgemeinen. Es sind bisher noch keine Entscheidungen getroffen worden», erklärt Dauwalder.
Grenzkantone angewiesen auf Pendler
Grenzkantone stehen einer solchen Testpflicht kritisch gegenüber. Ein freier Grenzverkehr ist besonders für den Kanton Basel-Stadt unerlässlich. Dies sagt Regierungssprecher Marco Greiner gegenüber Nau.ch.
«Insbesondere für das Basler Gesundheitswesen mit den Spitälern könnte eine solche Einschränkung gravierende Folgen haben.»
Im Kanton Schaffhausen wurde man bisher nicht über ein entsprechendes Vorgehen der deutschen Bundesrepublik informiert. Dennoch würde man bei einer Anfrage die folgenden Schritte gut überdenken.
«Oberstes Ziel ist es, den Grenzpendlerverkehr möglichst uneingeschränkt aufrechtzuerhalten», stellt Mediensprecher René Meyer klar.