Coronavirus: Hier dürfen Studenten trotz Verbot noch an die Uni

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Zürich,

Wegen des Coronavirus ist ab Montag der Präsenzunterricht an Hochschulen verboten. Doch Distance Learning ist nicht überall möglich.

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Aufgrund des Coronavirus finden an Hochschulen nur noch wenige Unterrichtseinheiten vor Ort statt – Lektionen im Labor zum Beispiel können nicht von Zuhause aus durchgeführt werden. (Archiv) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Mittwoch kündigte der Bundesrat ein Präsenzunterrichts-Verbot für Hochschulen an.
  • Einige Unterrichtseinheiten lassen sich aber nicht von Zuhause aus durchführen.
  • Laborunterricht oder Praktika finden deshalb weiterhin vor Ort statt.

Seit Wochen steigen die Fallzahlen mit dem Coronavirus in der Schweiz wieder rasant an. Gestern Mittwoch verkündete der Bundesrat deshalb erneut Massnahmen zur Bekämpfung der neuen Lungenkrankheit – darunter ein Präsenzunterrichtsverbot für Hochschulen.

Längst nicht alle Lektionen lassen sich jedoch gut von Zuhause aus durchführen: Für bestimmte Einheiten sind die Studierenden auf eine gewisse Infrastruktur angewiesen. Deshalb bieten etwa die Universität Bern und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW Laborlektionen immer noch im Präsenzunterricht an.

Dolmetscher und Mediziner weiterhin vor Ort

In einer Medienmitteilung schreibt die Uni Bern, auch Praktika fänden weiterhin vor Ort statt. Die Skills-Räume des ZHAW-Departements Gesundheit und die Dolmetscherkabinen bleiben vom Verbot ebenfalls ausgenommen. Darüber informierte die Hochschule ihre Studierenden in einer E-Mail.

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Ein kurzes Semester vor Ort: Studierende der Uni Zürich tragen zum Studienbeginn Mitte September eine Maske. Nun lautet die Devise Fernunterricht. - Keystone

Die betroffenen Unterrichtseinheiten müssten zwingend vor Ort durchgeführt werden, heisst es. «Dabei müssen alle Teilnehmenden inklusive Dozierende und Lehrende eine Maske tragen.»

Zum Schutz vor dem Coronavirus setzt auch die Universität Zürich auf ähnliche Regeln. Mediensprecher Beat Müller sagt zu Nau.ch, dass vom Verbot ausschliesslich Lehr­veranstal­tungen ausgenommen seien, die eine Präsenz­form bedingen. «Zum Beispiel in den Naturwissenschaften oder der Medizin sowie bei Einzel­lektionen, also für gewisse Prüfungsformen.»

Lüften und Abstand gegen das Coronavirus

An der Fachhochschule Graubünden werden beispielsweise auch Arbeiten in Labors in den Studienangeboten Mobile Robotics oder Photonics im Präsenzunterricht durchgeführt.

Sprecherin Luzia Schmid sagt zu Nau.ch: «Ebenfalls vor Ort stattfinden müssen gewisse Unterrichtseinheiten in Multimedia Production. Studierende dieses Bachelorstudiums sind bei manchen Arbeiten auf die Technik vor Ort angewiesen oder müssen im TV- oder Radio-Studio etwas aufzeichnen.»

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Wo noch Präsenzunterricht stattfindet, herrscht zum Schutz vor dem Coronavirus eine Maskenpflicht. (Archiv) - Keystone

Dabei würden zum Schutz vor dem Coronavirus eine Maskentragpflicht in allen Innen- und Aussenräumen sowie Hygiene- und Abstandregeln gelten. «Bei den Arbeiten vor Ort achten wir zudem darauf, dass die Räume regelmässig gelüftet werden.»

Studis haben Motivationsprobleme

Bei der Studierenden löst der Bundesrats-Entscheid gemischte Gefühle aus. Lea Schlenker, Co-Präsidentin des Verbands der Schweizer Studierendenschaften VSS, sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Wir sehen die Gesundheit der Studierenden als oberste Priorität, merken aber auch, dass die Situation für viele schwierig ist.»

Personen zum Beispiel, die in Wohngemeinschaften leben, hätten oft nicht die benötigten Lernplätze zur Verfügung. «Auch kann die psychische Gesundheit unter der Isolation leiden.»

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Viele Studierende leiden im Fernunterricht unter einer mangelnden Infrastruktur. (Archiv) - Keystone

Für die Betroffenen habe der Online-Unterricht neben der fehlenden Infrastruktur auch andere Nachteile. So gebe es zum Teil ungenügend gestaltete Onlinevorlesungen und die Studierenden würden unter isolationsbedingten Motivationsproblemen leiden.

Ein ausschliesslich düsteres Bild will Schlenker jedoch nicht zeichnen. Sie wendet ein: «Es gibt sicherlich Vorteile beim Fernunterricht – beispielsweise fällt das Pendeln weg.»

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