Coronavirus: Kantone sind bereit für dritte Dosis
Die dritte Impfung gegen das Coronavirus könnte schon in wenigen Wochen in der Schweiz zugelassen werden. Die Kantone stehen bereits in den Startlöchern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz zögert noch bezüglich der Booster-Impfung gegen das Coronavirus.
- Einige Experten fordern, dass mit dem Verabreichen der dritten Dosis begonnen wird.
- Rudolf Hauri zufolge haben die Kantone ausreichende Kapazitäten für die Booster-Impfung.
In vielen Nachbarländern der Schweiz werden Booster-Impfungen bereits verabreicht. Doch die Schweizer Bevölkerung muss sich wohl noch etwas gedulden. Bis sie sich zum dritten Mal gegen das Coronavirus impfen lassen kann, dürfte es noch etwas dauern.
Dem BAG zufolge sei in der Schweiz noch kein Rückgang der Impfwirkung zu beobachten, wie CH Media schreibt. Erst, wenn die Impfung weniger gegen das Coronavirus wirkt, sei eine Booster-Impfung erforderlich.
Dritte Impfung gegen Coronavirus gefordert
Laut Claus Bolte, Bereichsleiter Zulassung bei Swissmedic, könnte die Auffrischungsimpfung aber schon bald zugelassen werden. Gegenüber «10vor10» stellt er eine mögliche Zulassung bis Ende Oktober in Aussicht.
Doch das geht einigen Experten nicht schnell genug. Dominique de Quervain setzt sich etwa auf Twitter für die Booster-Impfung ein. Er schreibt: «Die Schweiz will keine Booster-Impfung empfehlen, solange es zu keiner klaren Zunahme von schweren Fällen bei den Älteren kommt. Dabei könnte man mit der Booster-Impfung jetzt verhindern, dass es überhaupt zu einer solchen Zunahme an schweren Fällen kommt.»
Beispielsweise in den USA können alle über 65-Jährige, Vorerkrankte, Lehrpersonen sowie Mitarbeitende im Gesundheitswesen sich die dritte Corona-Impfung verabreichen lassen. «Die Schweiz muss nachziehen», fordert der Neurowissenschaftler von der Universität Basel.
Hauri: «Kapazitäten sind vorhanden»
Mit seinem Wunsch nach dem Start der Booster-Impfungen ist er nicht allein: Auch Rudolf Hauri, Präsident der Kantonsärzte-Vereinigung, hofft «auf eine baldige Zulassung».
Im Interview mit dem «Tagesanzeiger» erklärt er: Er finde es «absolut richtig», dass Swissmedic und Ekif sich diesbezüglich nicht unter Druck setzen lassen. Die Entscheidung zur Zulassung solle «einzig aufgrund von verfügbaren Daten und Fakten» getroffen werden.
Aber: «Ich denke auch, dass wir nicht zu lange warten sollten», so Hauri.
Die Kantone seien bereit: Sobald die Zulassung von Swissmedic sowie die Empfehlung der Ekif vorliegen, könne geimpft werden. «Die Kapazitäten sind vorhanden», sagt Hauri. «Wir haben die nötigen Impfzentren und auch die mobilen Angebote, um in die Alters- und Pflegeheime zu gehen.»