Coronavirus: Kommen schon 2020 Millionen Impfdosen von Moderna?

Nick Mäder
Nick Mäder

Bern,

Der US-Pharmakonzern Moderna befindet sich in der finalen Studienphase für einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Könnte das Vakzin schon bald zugelassen sein?

Moderna Coronavirus
Die US-Pharmafirma Moderna führt derzeit eine klinische Studie für den ersten Impfstoff gegen das Coronavirus durch (Archivbild). - sda - KEYSTONE/EPA/CJ GUNTHER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pharmakonzern Moderna geht in die Phase 3 mit dem potenziellen Impfstoff gegen Corona.
  • Rund 30'000 Personen nehmen an der Studie teil und erhalten eine Dose des Vakzins.
  • Sind die Resultate positiv, könnte das Unternehmen noch 2020 Millionen Impfdosen liefern.

Good-News in Sachen Bekämpfung des Coronavirus! Der US-Pharmakonzern Moderna ist laut eigenen Angaben gut in die dritte und entscheidende Studienphase für einen Corona-Impfstoff gestartet.

Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt, sei die Rekrutierung für die Phase 3 der sogenannten «COVE-Studie» abgeschlossen. «Das ist ein wichtiger Meilenstein für die klinische Entwicklung unseres Corona-Impfstoffkandidaten», sagt Stéphane Bancel, CEO von Moderna.

Kommen schon dieses Jahr Millionen Moderna-Impfdosen ?

Verläuft die finale Testphase des Impfstoffs gegen das Coronavirus erfolgreich, könnte es plötzlich sehr schnell gehen. Bis Ende November will Moderna in den USA eine Notfallzulassung für den Impfstoff beantragen.

Moderna Coronavirus
Moderna will noch dieses Jahr Millionen von Impfdosen gegen das Coronavirus liefern. - sda - KEYSTONE/AP/Ted S. Warren

Das Pharmaunternehmen scheint zuversichtlich: «Wir gehen davon aus, noch dieses Jahr Millionen von Dosen liefern zu können», heisst es bei Moderna auf Anfrage. Bis 2021 sollen sogar Dutzende Millionen Dosen pro Monat produziert werden – sofern der Impfstoffkandidat in der Klinik erfolgreich ist.

Der US-Konzern geht sogar noch weiter: «Das Ziel ist es, potenziell zwischen 500 Millionen und 1 Milliarde Dosen pro Jahr produzieren zu können.» Die Massenproduktion soll laut Moderna in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Partnerunternehmen Lonza erfolgen.

Coronavirus: Schweiz hätte Zugang zum Moderna-Impfstoff

In der dritten Phase der klinischen Studie, in der sich der Moderna-Impfstoff derzeit befindet, soll das Vakzin grossflächig getestet werden. Rund 30'000 Personen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen nehmen an der Studie teil. Über 25'000 davon haben bereits eine zweite Dose des Impfstoffs erhalten.

Moderna Impfstoff
Derzeit wird der Moderna-Impfstoff an rund 30'000 Personen getestet. - Keystone

Ziel sei es, speziell diejenigen Teilnehmer mit dem höchsten Risiko für einen schweren Verlauf des Coronavirus zu untersuchen. Gemäss des US-Pharmakonzerns gehören 42 Prozent der Studien-Teilnehmer zu den medizinischen Hochrisikogruppen.

Die Schweiz hätte sich den Zugang zu einem Impfstoff von Moderna bereits gesichert. Wenn das Unternehmen erfolgreich einen Impfstoff herstellt, erhält die Schweiz 4,5 Millionen Impfdosen.

Phase 3 entscheidend für mögliche Zulassung

Zuerst müsste der Impfstoff aber von Swissmedic, der Schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte, zugelassen werden. Dabei müssen die Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit erfüllt werden.

Coronavirus swissmedic
Swissmedic ist die Schweizer Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte. - Keystone

Der Moderna-Impfstoff könnte hierzulande also erst zugelassen werden, wenn der erwartete Nutzen grösser ist als die potentiellen Risiken. Wie lange die Zulassungsüberprüfung dauert, hänge von den Resultaten der Studien ab, heisst es bei Swissmedic auf Anfrage von Nau.ch.

Noch hat Moderna kein Gesuch bei Swissmedic eingereicht. Dazu sei es momentan noch zu früh, schreibt ein Firmensprecher des US-Konzerns. Ein Antrag auf die Zulassung werde erst dann gestellt, wenn die Sicherheit und Wirksamkeit in der Studien-Phase 3 nachgewiesen wurde.

Wann, wo und ob der Moderna-Impfstoff überhaupt zugelassen wird, hängt also stark von den Testresultaten in den kommenden Wochen ab.

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