Biontech peilt Zulassungsantrag für Corona-Impfung im November an

Biontech will seinen Corona-Impfstoff noch im November prüfen lassen. Bis Ende Jahr könnten dann bis zu 100 Millionen Einheiten produziert werden.

Biontech Corona-Impfung — Biontech könnte noch vor Jahresende einen Corona-Impfstoff produzieren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Biontech und Pfizer arbeiten an einem Corona-Impfstoff.
Nun peilen sie noch vor Ende November einen Zulassungsantrag an.
Bis Ende 2020 könnten dann rund 100 Millionen Impfdosen hergestellt werden.

Das deutsche Biotechunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer peilen bei positiven Studienergebnissen mit ihrem Corona-Impfstoff einen Zulassungsantrag Ende November an. Ende Oktober könnten die beiden Partner wissen, ob der Impfstoff wirksam sei, erklärte Pfizer-Chef Albert Bourla am Freitag.

In der dritten Novemberwoche könnten die Unternehmen genügend Daten zur Sicherheit des Impfstoffes vorliegen haben. Unter der Annahme positiver Daten könnte bald nach Erreichen dieses Sicherheitsmeilensteins eine Notfallgenehmigung in den USA beantragt werden. Biontech bestätigte den Zeitplan, äusserte sich aber nicht weiter dazu. Die Aktien von Biontech und Pfizer legten nach der Nachricht im vorbörslichen Handel an der Wall Street deutlich zu.

Russischer Impfstoff bereits zugelassen

Bislang ist international noch kein Corona-Impfstoff auf dem Markt. Russland hatte im August als weltweit erstes Land einen Impfstoff zugelassen. Dieser wurde aber weniger als zwei Monate an Menschen getestet.

Russland Impfstoff Coronavirus — Russland hat einen Corona-Impfstoff zugelassen. - dpa

Weltweit wird fieberhaft an Impfstoffen gegen das Coronavirus geforscht. US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt angekündigt, dass ein solcher noch vor den Präsidentschaftswahlen am 3. November zur Verfügung stehen könnte. Danach sieht es aber nicht aus.

Möglicherweise zwei US-Impfstoffe erhältlich

Biontech und Pfizer gehören neben Moderna und der britischen AstraZeneca zu den führenden Unternehmen im Rennen um einen Impfstoff. Die Studie von AstraZeneca liegt in den USA aber nach der Erkrankung eines Probanden immer noch auf Eis. Das, obwohl sie in anderen Ländern wieder aufgenommen wurde.

Biontech Impfstoff — Biontech könnte schon bald einen Corona-Impfstoff liefern. - dpa

Der US-Konzern Moderna plant laut «AFP» ebenfalls, am 25. November eine beschleunigte Zulassung zu beantragen. Dies würde bedeuten, dass Ende des Jahres in den USA zwei Impfstoffe vorliegen könnten.

100 Millionen Einheiten bis Ende 2020

In Europa hatte die europäische Arzneimittelagentur in der vergangenen Woche den Einreichungsprozess für den Biontech-Impfstoff eingeläutet. So soll eine spätere Zulassung beschleunigt werden. Biontech prognostizierte, dass bei einer Genehmigung bis Ende 2020 weltweit bis zu 100 Millionen Einheiten des Impfstoffs hergestellt werden könnten. Bis Ende 2021 wären es dann rund 1,3 Milliarden Einheiten.

Der angekündigte Kauf einer Produktionsstätte in Marburg vom Schweizer Pharmakonzern Novartis soll die Produktionskapazitäten weiter deutlich ausweiten. Die Übernahme wurde im vergangenen Monat bekannt gegeben. Abgefüllt werden soll der Impfstoff vom Schweizer Pharmazulieferer Siegfried.