Coronavirus live: Franzosen hamstern Nikotin-Pflaster
In der Schweiz sind 1309 Personen am Coronavirus gestorben, 28’677 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- 28’677 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1309 sind verstorben.
- Neueste Zahlen vom 24. April: +181 Infizierte +41 Tote innerhalb von 24 Stunden.
- Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.
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21.46: Die Zahlen von Toten und Infizierten in New York gehen nach der ersten Corona-Infektionswelle weiter zurück. Am fünften Tag in Folge lag die Zahl der Gestorbenen am Freitag bei unter 500. Mit 422 Todesopfern sank die Zahl im US-Bundesstaat auf den tiefsten Wert seit drei Wochen.
Das teilte Gouverneur Andrew Cuomo am Freitag bei seiner täglichen Pressekonferenz mit. Insgesamt sind mehr als 16'000 Menschen in New York gestorben. In den Hochzeiten vor noch wenigen Tagen gab es täglich knapp 800 Opfer.
Coronavirus: Cuomo warnt vor zweiten Welle
Cuomo warnte dabei vor einer zweiten Infektionswelle, wenn die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen gelockert würden. Der Gouverneur ist vorsichtig, was die Wiedereröffnung von Gesellschaft und Wirtschaft angeht.
Dies könne nur graduell geschehen. Die Beschränkungen gelten nach derzeitigem Stand noch bis zum 15. Mai.
20.20: Eine französische Studie sorgte weltweit für Wirbel: Nikotin soll gegen das Coronavirus schützen. Grund für diese Annahme ist, dass die Forscher eine geringere Anzahl an Rauchern unter Covid-19-Patienten feststellten.
Frankreich hat nun auf die Medienberichte reagiert – und den Kauf von Nikotin-Pflastern eingeschränkt. Denn nachdem sich die Studie verbreitet hatte, begannen die Franzosen mit Hamsterkäufen von Nikotin-Pflastern.
Coronavirus mit Nikotin bekämpfen?
Nun dürfen bis am 11. Mai nur noch Apotheken Nikotin-Pflaster verkaufen, dies in einer Menge, die für eine einen Monat pro Person reicht. Übers Internet wird der Verkauf von Nikotin-Pflastern und ähnlichen Ersatzstoffen ganz verboten.
17.37: In den USA sind mehr als 50'000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Das ging am Freitagvormittag (Ortszeit) aus Daten der amerikanischen Universität Johns Hopkins hervor.
Den Angaben zufolge wurden in den Vereinigten Staaten bislang bereits mehr als 870'000 Infektionen mit dem Coronavirus erfasst. Die USA sind gemessen an den absoluten Zahlen weltweit am stärksten von der Epidemie betroffen.
16.01: Die Kantone Waadt und Wallis annullieren die Prüfungen am Ende der obligatorischen Schule. Das Wallis will auch auf die Maturitätsprüfungen verzichten.
Wegen der gesundheitlichen Krise werden im Wallis in diesem Jahr keine Diplome ausgehändigt werden. Dies gab der Walliser Bildungsdirektor Christophe Darbellay (CVP) am Freitag an einer Medienkonferenz bekannt.
Am Ende der obligatorischen Schulzeit sollen in diesem Jahr zudem keine Prüfungen stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler werden Zeugnisse erhalten, die auf dem Durchschnitt der Prüfungsnoten basieren, die sie bis zum 13. März geschrieben haben.
Das Wallis möchte zudem die mündlichen und schriftlichen Maturitätsprüfungen streichen. Diesen Wunsch habe der Kanton beim Bund deponiert, sagte Darbellay. Es gebe in dieser Frage einen breiten Konsens der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz, dass den Kantonen eine gewisse Autonomie einzuräumen sei.
Auch der Kanton Waadt kündigte am Freitag die Annullierung der Schlussprüfungen am Ende der obligatorischen Schulzeit an. Auch hier erhalten die Schülerinnen und Schüler die Zeugnisse aufgrund der Durchschnittsnoten per Stichtag 13. März.
Trotz Coronavirus: Fribourg hält an Maturitätsprüfungen fest
Im Kanton Freiburg werden bis zum Ende des laufenden Schuljahrs weder Prüfungen stattfinden noch Noten vergeben. Die Maturitätsprüfungen will der Kanton Freiburg aber durchführen.
Wie die kantonale Erziehungsdirektion am Freitag mitteilte, hängt dieser Entscheid aber noch von der Zustimmung des Bundesrats ab. Bei der Bewertung der Prüfungen will der Kanton der derzeitigen ausserordentlichen Lage Rechnung tragen.
14.44: Brandenburg lockert die Regeln für Demonstrationen in der Corona-Krise noch einmal. In dem Bundesland sind ab 4. Mai wieder Versammlungen im Freien mit bis zu 50 Teilnehmern möglich.
Das beschloss das Kabinett am Freitag bei einer Telefonkonferenz. Dafür ist allerdings in jedem Einzelfall die Genehmigung der jeweils zuständigen Behörde notwendig. Seit einer Woche waren schon Demos mit bis zu 20 Menschen wieder erlaubt.
13.12: Die Universität Zürich unterstützt ab sofort Studierende, welche sich aufgrund der Corona-Krise in finanziellen Schwierigkeiten befinden. Wie die Uni am Freitag mitteilte, soll Betroffenen mit Beträgen von bis zu 6000 Franken geholfen werden.
Finanzspritzen von weniger als 3000 Franken müssen nicht zurückbezahlt werden. Alles darüber gelte als zinsloses Darlehen. Dieses müssen Studierende bis spätestens zwei Jahre nach Studienabschluss abbezahlen.
Studierenden fallen wegen Coronavirus die Nebenjobs aus
Auf der Webseite der Fachstelle für Studienfinanzierung kann man einen entsprechenden Antrag ausfüllen. Maximal sieben Tage später soll eine Rückmeldung kommen, heisst es.
Wegen der aktuellen Lage sind viele Studierende in Geldnot. Typische Nebenjobs wie Aushilfen in einem Restaurant oder in einer Bar fallen aufgrund der Massnahmen der Regierung weg. Eine Arbeit zu finden, ist momentan quasi aussichtslos. Die Einnahmen fallen dadurch weg, Fixkosten wie die Miete bleiben allerdings trotzdem.
Wie eine Berner Studierende gegenüber Nau.ch schilderte, erhält sie eine Job-Absage nach der anderen.
12.50: Ab Montag liefert der Bund Millionen von Schutzmasken an Schweizer Grossverteiler. In Deutschland ist man hier einen Schritt weiter. Mittlerweile haben alle Bundesländer ab Montag eine Schutzmasken-Pflicht im ÖV und teils Läden beschlossen.
Dabei geht die Polizei teils rigoros vor: Bei einem Verstoss der Maskenpflicht drohen saftige Bussen. Das geht aus dem aktualisierten Bussgeldkatalog hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in München vorliegt. Besonders teuer wird es in Bayern.
Coronavirus: Bei Masken-Verstoss drohen bis 5000 Euro Busse in Bayern
Demnach werden bei fehlendem Mund-Nase-Schutz in Bussen, Bahnen und Geschäften 150 Euro fällig. Besonders teuer wird es für Ladenbesitzer, die nicht sicherstellen, dass ihr Personal eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt. Hierfür sieht der Bussgeldkatalog eine Zahlung von 5000 Euro vor.
Die Pflicht gilt jedoch erst ab dem Alter von sechs Jahren. Erlaubt ist auch ein Schal oder ein eng anliegendes Tuch.
11.50: Das BAG hat soeben die neusten Zahlen publiziert. Dabei zählt sie seit gestern 181 neue Fälle und somit insgesamt 28'677 Infizierte. Die Todesfälle stiegen um 41 auf 1309.
Damit bleibt die Zahl der Neuansteckungen seit mehreren Tagen tief. Am Donnerstag waren 228 Neuansteckungen gemeldet worden. Bisher wurden gegen 240'600 Tests durchgeführt, davon waren 14 Prozent positiv, wie das BAG schreibt. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein.
11.01: Epidemie-Versicherungen müssen für die durch das Coronavirus entstandenen Schäden der gastgewerblichen Betriebe aufkommen. Das hat eine unabhängige Rechtsabklärung bei einer renommierten Anwaltskanzlei ergeben. Bislang weigern sich insbesondere die Versicherungen AXA, Helvetia und Generali, Leistungen wegen des Coronavirus auszurichten.
Der Verband GastroSuisse hatte mit seiner Basler Sektion die Versicherungsanwälte beauftragt, die Versicherungsunterlagen von zwanzig Mitgliedsbetrieben zu überprüfen. Unter den geprüften Versicherungen befinden sich sämtliche namhaften Schweizer Institute. Als Ergebnis steht fest, dass die Versicherungen sich ihrer Pflicht nicht entziehen können und Leistungen wegen des Coronavirus ausschütten müssen. Insofern der Betrieb eine entsprechende Versicherung abgeschlossen hat.
10.18: 35 Rückflüge aus aller Welt hat das EDA in den letzten Wochen organisiert. Noch ausstehend sind zwei Rückflüge aus Indien und Afrika, teilt das Departement mit.
Knapp 7000 im Ausland blockierte Personen konnten so wegen des Coronavirus heimgeflogen werden. Darunter befinden sich 3974 Schweizer Bürger.
Weitere 1500 Schweizer profitierten von Repatriierungsflügen anderer Staaten.
EDA übernimmt 20 Prozent der Kosten beim Ausflug wegen Coronavirus
Der Bund hat die Flüge vorfinanziert. Die Kosten von rund 10 Millionen Franken werden aber von den Reisenden mitgetragen. Ihre Beteiligung entspreche «dem marktüblichen Preis für einen entsprechenden Flug».
Für Kurzstrecken (bis 1500 km) wird die Kostenbeteiligung 400 Franken betragen, für Mittelstrecken (1500 bis 3500 km) 600 Franken. Und für Langstrecken (über 3500 km) 1100 Franken. Flüge über 12000 km werden die Passagiere 1700 Franken kosten. Das EDA übernimmt so nur rund 20 Prozent der Gesamtkosten.
09.46: Nicht nur der Kanton Zürich will wegen des Coronavirus auf Matura-Prüfungen verzichten. Nachdem dieser mit dem Antrag an den Bundesrat Mitte Woche bereits viel Kritik auslöste, folgt nun Basel. Wie die Erziehungsdirektion des Kantons Basel-Stadt schreibt, hat auch diese einen Antrag gestellt.
Basel, Bern und Zürich wollen Prüfungen streichen
Dies wegen der «aussergewöhnlichen Lern- und Lebensumstände während der Pandemie» soll auf die Prüfungen verzichtet werden. Dies gilt für Abschlussprüfungen an den Gymnasien und an Fachmaturitätsschulen.
Auch die Berner Bildungsdirektorin Christine Häsler (Grüne) hatte am Mittwoch betont, die Maturitäts-Prüfungen auslassen zu wollen. Insofern dies der Bundesrat ermöglicht.
Gymi-Lehrer wollen trotz Coronavirus Matura-Prüfungen durchziehen
Gar nicht erfreuen dürfte dies den Verein Schwiezerischer Gynmasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer VSG. Wie Präsident Lucius Hartmann am Mittwoch bei Nau.ch bereits kritisierte, hätte man eine schweizweite Lösung suchen sollen.
Oder zumindest versuchen sollen, Teile der Prüfungen durchzuziehen.
Neben Zürich, Basel und Bern wollen bereits das Tessin und die Westschweizer Kantone die Matura-Prüfungen streichen. Der Ball liegt beim Bundesrat. Dieser entscheidet in den nächsten Tagen über den Antrag der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK. Diese will den Kantonen die Möglichkeit geben, auf die Prüfungen verzichten zu können.
06.40: Das Coronavirus hat den ehemaligen Swiss Re-Chef Stefan Lippe aus dem Leben gerissen. Er starb im 65. Altersjahr, wie aus den Todesanzeigen in der NZZ vom Freitag hervorgeht.
An Coronavirus verstorbener Lippe holte Swiss Re aus Finanzkrise raus
Lippe war von 2009 bis 2012 Konzernchef des zweitgrössten Rückversicherers der Welt Swiss Re. Unter seiner Leitung gelang es dem Versicherer, aus der globalen Finanzkrise herauszufinden, die seit 2008 tobte. Das Amt des CEO hatte Stefan Lippe im Februar 2009 von Jacques Aigrain übernommen. Nach einer verfehlten Investment-Strategie hatten sich damals Milliardenverluste angehäuft.
Nach seiner Laufbahn bei der Swiss Re wurde Lippe in den Verwaltungsrat des französischen Versicherungskonzerns Axa gewählt. Dem Aufsichtsgremium gehörte er bis zuletzt an.