Coronavirus: ÖV dank Freizeitaktivitäten im Aufwärtstrend
Die Schweiz wird wieder mobiler: Mit der Lockerung der Massnahmen nehmen die Fahrgastzahlen im ÖV zu. Vor allem der Freizeitverkehr steuert dazu bei.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz wird nach den Lockerungen wieder mobiler.
- Freizeitaktivitäten verleihen dem öffentlichen Verkehr einen Aufschwung.
- Trotz Aufhebung der Homeoffice-Pflicht erholen sich die Pendlerzahlen noch kaum.
Langsam, aber stetig findet die Schweiz aus der Krise: Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus sinkt stetig, der Bundesrat lockert parallel dazu die Massnahmen. Vorsichtig tastet sich die Bevölkerung zurück in die Normalität.
Das wirkt sich auch auf den Verkehr aus: Die Schweizer Bevölkerung wird wieder mobiler. Immer mehr Menschen nutzen wieder öffentliche Verkehrsmittel. Dies zeigt sich bisher vor allem bei den Freizeitaktivitäten.
Freizeitverkehr auf Vorkrisenniveau
Neue Zahlen des Forschungsinstituts «Intervista» belegen die Rückkehr der Normalität. Lange Zeit übte die Schweizer Bevölkerung bei ihren Freizeitaktivitäten Zurückhaltung.
Mit der Wiedereröffnung der Restaurants und dem schönen Sommerwetter hat inzwischen ein Nachholeffekt eingesetzt: Im Vergleich zum Wert vor der Krise waren die Schweizer seit Ende Mai bis zu 10 Prozent mehr für Freizeitaktivitäten unterwegs. Mehr als 20 Kilometer wurden hierfür zuletzt wieder täglich zurückgelegt.
Coronavirus: Homeoffice-Ende zeigt kaum Wirkung
Es geht aufwärts – aber noch zögerlich: Während der Individualverkehr in etwa wieder Vorkrisen-Niveau erreicht hat, erholen sich die öffentlichen Verkehrsmittel langsamer.
Dies dürfte zu einem guten Teil an den Berufspendlern liegen. Die Einführung der Homeoffice-Pflicht Mitte Januar hat dem Pendelverkehr einen deutlichen Dämpfer verpasst. Hier zeigt der Lockerungsbeschluss des Bundesrats bereits ein wenig Wirkung: Im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Homeoffice-Lockerung ist die Zahl der ÖV-Pendler um 3,2 Prozent gestiegen.
Ältere trauen sich wieder mehr
Auch ein gewisser Impf-Effekt scheint vorhanden zu sein: Die Mobilität der Über-65-Jährigen hat überproportional zugenommen. Es zeigt sich, dass die Risikogruppe, die mittlerweile weitgehend durchgeimpft ist, sich wieder mehr nach draussen traut.
Seit dem Jahreswechsel hat sich die täglich zurückgelegte Distanz von 20 auf rund 35 Kilometer erhöht. Das ist ein grösseres Wachstum als in jeder anderen Gruppe.