Coronavirus: Petition verlangt Kosten-Übernahme von Vitamin C
Das Wichtigste in Kürze
- Internationale Studien beschäftigen sich mit der Wirkung von Vitamin C gegen Corona.
- Nun verlangt eine Petition die Kostenübernahme einer Infusion durch die Krankenkasse.
- Das BAG plant diesbezüglich aber keine Empfehlungen.
Die ganze Welt ist auf der Suche nach einer Therapie gegen das Coronavirus. Die Versuche reichen von Malaria- über Echinaforce bis hin zu Vitamin D und Zink.
Nun vor allem im Zentrum der Diskussionen: Vitamin C.
Komitee fordert in Petition Kostenübernahme von Vitamin-C-Infusionen
Trotz der uneindeutigen Forschungslage fordert nun ein Komitee, dass Krankenkassen Vitamin-C-Infusionen künftig übernehmen sollen. So schreiben die Initianten: «Eine hochdosierte Vitamin-C-Infusion würde das Immunsystem so boosten, dass es den Kampf gegen das Coronavirus im Frühstadium gewinnen würde.»
Bereits über 400 Personen haben auf der Seite «Avaaz», einer Seite für Bürgerpetitionen, unterschrieben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schüttelt auf Nachfrage von Nau.ch bestimmt den Kopf: «Eine Petition in der Schweiz bezüglich Kostenübernahme von Vitamin-C-Infusionen bei an Covid-19 erkrankten Personen ist uns nicht bekannt.» Allerdings gebe es eine internationale Petition, die den Einsatz von Vitamin C zur Bekämpfung des Coronavirus fordert.
Auch Bundesrat Alain Berset meinte in der Fragestunde von Mitte März: «Das BAG stützt seine Empfehlungen auf wissenschaftliche Evidenz. Bislang sind dem BAG keine Studien bekannt, welche die Wirkung von Vitaminen und Produkten der Komplementärmedizin gegen das Coronavirus belegen würden.» Das BAG plane daher diesbezüglich keine Empfehlungen.
Was sagt die Forschung?
Die ersten Meldungen darüber, dass Vitamin C allenfalls zur Corona-Vorbeugung nützen könnte, gehen auf März letzten Jahres zurück.
Damals verabreichten Spitäler im Bundesstaat New York schwerkranken Corona-Patienten hohe Dosen Vitamin C.
Jede Dosis umfasste dabei mehr als das 16-fache der täglichen Vitamin-Zufuhr. Das erklärte Andrew Weber, Lungenarzt und Spezialist für Intensivpflege bei Northwell Health, gegenüber der «New York Post».
Auch die chinesische Stadt Wuhan, wo das Coronavirus Ende 2019 ausgebrochen war, führte bereits solche Studien durch.
Forschung zwiegespalten wegen Wirkung von Vitamin C auf Coronavirus
Die Forschung ist zu Vitamin C und seinem Einsatz gegen das Coronavirus jedoch zwiegespalten. Eine der neuesten Studien, die auch in diversen Medien immer wieder zitiert wurde, ist diejenige von Kliniken der Cleveland-Gruppe. Sie ist im Journal der American Medical Association (JAMA) erschienen. 214 Patienten mit Coronavirus – durchschnittlich 45 Jahre alt – wurden dabei untersucht.
Das Fazit: Ein statistisch relevanter Unterschied bei Einnahme von Vitamin C wurde nicht erkannt.
Gegenteiliges schreibt Madeleine Wehrmann. Die Ärztin aus Thun BE ist spezialisiert auf innere Medizin. Geht es nach ihr, kann Vitamin C auch zur Therapie des Coronavirus eingesetzt werden.
Denn: Ascorbinsäure beschleunige die Regeneration und die Wundheilung.
Sie schreibt ausserdem: «Die Supplementierung von weiteren Mikronährstoffen ist sicherlich sinnvoll, da diese das Immunsystem ebenfalls unterstützen. Hierbei sind insbesondere Vitamin D, Vitamin A, Omega-3-Fettsäuren, Selen und Zink zu nennen.»