Coronavirus: Restaurants setzen nun auf Take-away und Lieferservice
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Restaurants, die nun geschlossen sind, stellen auf Take-away oder Lieferservice um.
- Auch während des Teil-Lockdowns soll Foodwaste vermieden werden.
Seit heute Dienstag befindet sich die Schweiz zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in der «ausserordentlichen Lage». Voraussichtlich bleiben bis zum 19. April etliche Betriebe geschlossen, betroffen sind unter anderem Bars und Restaurants.
Die Gastrobranche wird besonders hart von den Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus getroffen und kämpft nun mit vielen Problemen. Eines davon ist: Was passiert jetzt mit sämtlichen Lebensmitteln, die schon in der nun geschlossenen Küche lagern?
Umstellung auf Take-Away oder Lieferservice
Die Betriebe setzen auf eine naheliegende Massnahme: Wenn die Kunden nicht zum Essen kommen dürfen, so geht das Essen zu den Kunden.
Die vorübergehende Schliessung kam für die Tibits AG wenig überraschend. Durch die Entwicklung der letzten Tage sei dieser Schritt absehbar gewesen. Deswegen habe man die Bestellmengen bereits in den letzten Wochen reduziert, erklärt Claire Honegger auf Anfrage.
So hat etwa Tibits heute ein Crowdfunding gestartet, um weiterhin Essen offerieren zu können. Kunden sollen ein Essens-Abo abschliessen und die Gerichte ab dem 1. April nach Hause geliefert bekommen.
Ausserdem will Tibits die Gerichte in den nächsten Tagen auf «eat.ch» anbieten.
Auch im Restaurant Landhaus im Berner Liebefeld lautet die Devise nun: «Innovation und nicht den Kopf in den Sand stecken!» Der Geschäftsführer Thomas Christen stellt klar: «Natürlich schmeissen wir kein Rüebli weg.»
Deshalb habe er den Betrieb wegen der Ausbreitung des Coronavirus umgestellt und biete nun ab sofort Take-away und Lieferservice an. Man bringe das Essen mit dem nötigen Abstand direkt an die Haustüre. Mit den Lernenden habe er im Restaurant Lerngruppen gebildet, um sie auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten.
Zusammenarbeit mit Food-Saving-Organisationen
Clivia Bucher, Kampagnenleiterin von «Save Food, Fight Waste», empfiehlt den Restaurants die gängigen Massnahmen umzusetzen: Frische Produkte einfrieren oder einmachen. «Findige Restaurationsbetreiber könnten auch in Betracht ziehen, Produkte herzustellen, die jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt verkauft werden können.»
Ausserdem gebe es natürlich die Möglichkeit, überschüssige Nahrungsmittel zu verschenken, etwa an karitative Organisationen oder Gemeinschaftskühlschränke. «Mit Kreativität, Erfindergeist und Kooperationen lässt sich Food Waste auch in diesen Zeiten vermeiden», ist Bucher überzeugt. Wie die Beispiele zeigen, setzt die Gastronomie dies bereits um.