Coronavirus: SBB-Chefs müssten bei Engpässen den Lokführer machen

Anna Baumert
Anna Baumert

Bern,

Die SBB befürchtet Personalengpässe aufgrund von Infektionen mit dem Coronavirus. Ein Notfallplan sieht vor, Chefs im Führerraum einzusetzen.

sbb coronavirus
Sollte es bei den SBB zu einem Personalmangel kommen, müssten auch Chefs einspringen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Personalausfällen bei der SBB müssen künftig auch Chefs die Züge fahren.
  • Ein Szenario sieht vor, fahrkundiges Personal aus dem Kader als Lokführer einzusetzen.
  • Der Ausfall von Zugverbindungen käme erst als letzte aller Massnahmen infrage.

Immer mehr Personen infizieren sich in der Schweiz mit dem Coronavirus. Dies bekommen Betriebe zu spüren – weil vermehrt Mitarbeitende in Quarantäne müssen, droht Personalmangel.

Die Corona-bedingten Personalausfälle werden wohl auch die systemrelevanten Bereiche treffen. Coop und Migros setzen etwa auf Hygiene- und Schutzkonzepte.

Wegen Coronavirus: «Zugausfälle letzte aller Massnahmen»

Von den SBB hiess es bislang, Bahnbetrieb und Personalressourcen seien stabil. Jetzt scheint sich die Lage verschärft zu haben: «Teilweise bestehen keine personellen Reserven mehr», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Das Fahrplan-Angebot könne zwar aktuell noch gefahren werden. Es sei jedoch möglich, dass es in den nächsten Tagen zu einzelnen Zugausfällen kommt, wenn sich viele Mitarbeitende kurzfristig krankmelden.

Für den Fall, dass ein Personalengpass eintritt, werden verschiedene Szenarien vorbereitet. So besteht laut Mitteilung die Option, dass fahrkundige Kadermitglieder und Ausbildner als Lokführer eingesetzt werden. Um Zugausfälle zu verhindern, müssten somit die Vorgesetzten selbst im Führerraum Platz nehmen. Denn: «Der Ausfall von Zugverbindungen kommt erst als letzte aller Massnahmen infrage.»

Aber auch im Ausland fehlt das Personal: Beim grenzüberschreitenden Verkehr mit den Nachbarländern kommt es deswegen zu Fahrplanänderungen.

Fahren Sie regelmässig mit dem Zug?

Die SBB setzt derweil weiterhin auf ihre Schutzkonzepte zur Eindämmung des Coronavirus: Mitarbeitende, die aus betrieblichen Gründen kein Homeoffice machen können, werden regelmässig im Rahmen von Speichel-PCR-Pool-Tests getestet. Zudem wird seit diesem Monat mit neuen Klebern auf die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr aufmerksam gemacht.

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