Coronavirus: Schwangere kommt nur auf Umwegen zu Booster-Termin
Die Booster-Impfung zum Schutz vor dem Coronavirus ist auch Schwangeren empfohlen. Für eine Freiburgerin war es jedoch schwierig, einen Termin zu ergattern.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer ein Kind erwartet, kann sich auch gegen Covid impfen lassen.
- Eine Freiburgerin versuchte mehrmals vergeblich, sich für den Booster zu registrieren
- Erst als sie «nicht schwanger» anklickte, klappte die Anmeldung.
Lena F. aus Freiburg erwartet im April ihr zweites Kind. Aus Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus wollte sie sich Ende 2021 für die Booster-Impfung anmelden.
Doch online klappte die Anmeldung auch nach mehrmaligem Versuch nicht. «Es kam immer die Nachricht, ich könne mich noch nicht registrieren», erzählt sie Nau.ch. Dabei war ihre zweite Impfung schon mehr als vier Monate her.
Sie wartete einige Tage und versuchte es erneut. Doch wieder kein Termin. Erst als Lena auf die Frage «Sind Sie schwanger?» mit Nein antwortet, kriegt sie ihr Rendez-vous.
«Das hat mich geärgert. Ich habe dadurch wertvolle Zeit verloren, mich vor der Omikron-Welle zu schützen», sagt Lena, die in der 26. Woche schwanger ist.
Zum Piks-Termin wird sie nun mit Babybauch erscheinen, auch wenn sie als «Nicht-Schwangere» angemeldet ist.
Impfung gegen Coronavirus ab zweitem Trimester empfohlen
Das sollte aber eigentlich auch kein Problem darstellen. Denn Schwangeren ist es ab dem zweiten Trimester (12. Schwangerschaftswoche) offiziell empfohlen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das gilt auch für den Booster.
Denn immer mehr Studien zeigen, dass der Nutzen einer Covid-19 Impfung in der Schwangerschaft mögliche Risiken klar überwiegt. Schwangere Frauen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei einer Corona-Infektion. Dies halten das Bundesamt für Gesundheit und die Impfkommission in der neusten Impfempfehlung vom 21. Dezember 2021 fest.
Zudem ist das Risiko, nach einer Covid-Infektion eine Frühgeburt zu erleiden, ebenfalls deutlich erhöht.
Das ist aber auch den Freiburger Behörden bekannt. Schwangere könnten sich sehr wohl für den Booster anmelden, erklärt die Gesundheitsdirektion auf Anfrage. Somit müsse es sich beim Fall von Lena F. wohl um einen Fehler gehandelt haben.
Auch die Verantwortlichen vor Ort im Booster-Impfzentrum erklären gegenüber Nau.ch, dass eine Schwangere in diesem Fall nicht abgewiesen, sondern geimpft werden würde.