Coronavirus: Schweizer Schüler halten Lockdown tapfer aus
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz geschlossener Schulen haben Lehrpersonen noch Kontakt mit ihren Schülern.
- Über Whatsapp wird rege kommuniziert.
- Auch Eltern nehmen an den Konversationen teil.
Auch die Schulen mussten wegen des Coronavirus ihre Türen vorerst schliessen. Die Kinder müssen den Unterricht zu Hause absitzen, ohne Klassen-Kameraden oder Lehrperson. Viele Eltern fühlen sich überfordert mit der Situation und bangen auf das erneute Öffnen der Schulen.
Auch die Lehrpersonen kämpfen mit dem Home-Schooling, es gibt viel vorzubereiten und Unterrichtsformen müssen umstrukturiert werden. Doch es gibt auch positive Aspekte in diesen schwierigen Zeiten.
Wegen Coronavirus Kontakt über Whatsapp
«Eltern und auch Kinder sind dankbar, dass sie noch Hausaufgaben erhalten», erzählt Renata Knoth, eine Primarlehrerin aus Birmenstorf (AG). Sie unterrichtet die erste und zweite Klasse der örtlichen Primarschule. Nebst Mathematik, Heimatkunde und Deutsch sollen auch kreative Hausaufgaben nicht zu kurz kommen.
«Wenn die Kinder etwas backen oder basteln, erhalten wir Fotos in unserer gemeinsamen Whatsapp-Gruppe. Das freut mich immer sehr», erzählt sie schmunzelnd. Weiter wird regelmässig mit den Eltern telefoniert, damit man über Hausaufgaben sprechen und weiteres Vorgehen besprechen könne.
Kinder vermissen den Kindergarten
Auch im Kindergarten wird rege über Whatsapp kommuniziert. Katharina Peterhans, Kindergärtnerin in Birmenstorf, hat mit den Eltern der Kinder eine Gruppe eröffnet. In dieser können sie Fotos von ihrem Alltag senden.
«Ein Kind hat Hasen bekommen und wollte diese mit seinen Kindergarten-Freunden teilen. Also schickte seine Mutter ein Bild in die Whatsapp-Gruppe.»
Eine weitere Kindergärtnerin liest den Kindern jeden Abend per Sprachnachricht eine Geschichte vor. «Ab übernächster Woche werden wir auch Gruppen auf Microsoft Teams erstellen um jeden Tag Videokonferenzen abzuhalten», freut sie sich. Trotz dem Coronavirus kann man den Kontakt also noch gut aufrecht erhalten.
«Alle Kinder vermissen den Kindergarten sehr», erzählt Peterhans. Manche Kinder würden sich sogar selbst dabei filmen, wie sie ein Schattentheater spielen oder Lieder singen. Das Coronavirus scheint also die Kreativität der Kinder nicht zu dämpfen.
Ältere Kinder arbeiten selbstständig mit Tablets
Ein Primarlehrer, der im selben Dorf die fünfte und sechste Klasse unterrichtet, ist ebenfalls vom Engagement der Kinder begeistert. «Unsere Kinder haben von der Schule ein iPad, daher haben wir da einen kleinen Vorteil. Viele arbeiten auch freiwillig und sehr genau an ihren Aufgaben», erklärt er.
Auch er habe ständig Kontakt zu seinen Schülern, es werde fleissig geteilt, was man so den ganzen Tag unternimmt. «Ein Kind hat sich in der Zeit einen ganzen Gemüsegarten angelegt. Ein weiteres hat mit seinen Geschwistern eine Art Glücksrad gebastelt. So können sie jeden Tag daran drehen und eine neue Aufgabe finden.»