Coronavirus: So entwickelt sich die Lage in Ländern ohne Massnahmen
In verschiedenen europäischen Ländern wurden die Massnahmen gegen das Coronavirus bereits aufgehoben. Nicht überall kann ein positives Fazit gezogen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In mehreren europäischen Ländern gelten fast keine Corona-Massnahmen mehr.
- Dank der hohen Impfquote gehen die Länder von keinem Überlastungsrisiko für Spitäler aus.
- Teilweise steigen die Spitaleintritte aber bereits wieder stark an.
Der Bundesrat will im Moment noch nicht lockern: «Öffnungen wären zu diesem Zeitpunkt verfrüht», sagte Gesundheitsminister Alain Berset kürzlich während einer Medienkonferenz.
Das Risiko, dass sich die Lage in den Spitälern wegen des Coronavirus wieder verschlechtert, sei aktuell noch zu hoch. Auf der einen Seite sei die Delta-Variante zu ansteckend, auf der anderen Seite die Immunität in der Bevölkerung zu tief.
Andere sehen es lockerer: In mehreren europäischen Ländern gibt es keine Maskenpflicht und keine Distanzregeln mehr und das ohne Zertifikat. Sie sind wieder in die Normalität zurückgekehrt.
Coronavirus: Viele Infektionen in Grossbritannien
Aber nicht überall ist die Rückkehr zur Normalität geglückt: So kann etwa in Grossbritannien seit der Aufhebung der Massnahmen kein positives Fazit gezogen werden.
Das Land hat inzwischen eine der höchsten Infektionsraten der Welt. Der britische Ärzteverband hat die Regierung deshalb zum Handeln aufgerufen.
Doch passiert ist bisher nicht viel. In England sind seit Mitte Juli Corona-Massnahmen aufgehoben, während in Schottland in Shops und Restaurants eine Maskenpflicht gilt.
Etwas strengere Regeln hat Wales, wo seit kurzer Zeit in Nachtclubs und an Grossevents wieder das 3G-Prinzip herrscht. In Nordirland dürfen sich im privaten Bereich bis zu 30 Personen treffen und im öffentlichen Verkehr gilt eine Maskenpflicht.
Positive Entwicklung in Dänemark, Norwegen und Schweden
Doch es geht auch anders. In vielen Teilen Skandinaviens gelten seit mehreren Wochen ebenfalls fast keine Regeln im Zusammenhang mit dem Coronavirus mehr. Trotzdem hat sich die Lage in den nordischen Ländern kaum verschlechtert.
So wurde etwa in Dänemark die Zertifikatspflicht Anfangs September überall aufgehoben. Seit der Aufhebung der Schutzmassnahmen steigen die Fallzahlen zwar wieder an, die Spitaleintritte blieben bisher aber auf tiefem Niveau stabil.
Im dänischen Nachbarland Schweden wurden die Corona-Massnahmen Ende September ebenfalls weitgehend aufgehoben. Bisher ist es weder bei den Fallzahlen, noch bei den Spitaleintritten zu einem markanten Anstieg gekommen.
Gleiches gilt für Norwegen, wo auch keine Corona-Vorschriften mehr gelten. Allerdings wurde der Rückgang der Fallzahlen und der Spitaleinweisungen seit der Aufhebung der Regeln gestoppt.