Coronavirus: Task-Force-Mitglied warnt vor überstürzten Massnahmen

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Zürich,

Infektiologe und Task-Force-Mitglied Manuel Battegay fordert von der Schweiz, dass sie nicht alarmistisch auf steigende Coronavirus-Fallzahlen reagiere.

Das Schlimmste in der Corona-Pandemie dürfte nach Ansicht des Infektiologen Manuel Battegay Ende Frühjahr 2021 überstanden sein. (Archivbild)
Das Schlimmste in der Corona-Pandemie dürfte nach Ansicht des Infektiologen Manuel Battegay Ende Frühjahr 2021 überstanden sein. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/Marcel Bieri

Das Wichtigste in Kürze

  • Manuel Battegay warnt vor überstürzten Massnahmen wegen den steigenden Fallzahlen.
  • Es gelte vielmehr die stringente Umsetzung der bestehenden Massnahmen.

Die steigenden Fallzahlen und Hospitalisierungen im Zuge der Corona-Pandemie sind nach Ansicht des Infektiologen Manuel Battegay zwar besorgniserregend. Die Schweiz tue jedoch gut daran, nicht alarmistisch zu reagieren.

Es sei nicht angebracht, angesichts steigender Fallzahlen überstürzt Massnahmen einzuführen.

Es gelte vielmehr, die bestehenden stringenter umzusetzen, sagte Battegay, Co-Leiter der nationalen Covid-Taskforce, in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».

Bevölkerung konkreter auf alltägliches Verhalten sensibilisieren

«Wir müssen die Bevölkerung konkreter und verständlicher darüber informieren, wie wir uns in alltäglichen Situationen verhalten sollen». Wer zum Beispiel seine betagten Grosseltern im Altersheim besuchen wolle, sollte zehn Tage auf Clubbesuche verzichten.

Battegay Coronavirus
Manuel Battegay trat als Vizepräsident der Taskforce für das Coronavirus zurück. - twitter/JComm_NewsFeeds

Die Spitäler seien für die steigenden Hospitalisierungen gewappnet. Die Kapazitäten seien jedoch nicht unbeschränkt. «Wir schauen täglich auf die Zahl jener, die wegen Covid-19 neu in die Spitäler eingeliefert werden und auf die Belegung der Intensivstationen».

Die Arbeit hinter den Kulissen aller Gesundheitsfachpersonen - von Bund, BAG und Kantonen - sei immens. Ein Lockdown sei keine Alternative. Wenn die etablierten Massnahmen eingehalten würden, seien viele Freiheiten möglich.

Coronavirus - Schweiz
Ein neues orangefarbenes BAG-Plakat mit Verhaltensregeln im Umgang mit dem Coronavirus steht auf dem Bundesplatz. - dpa

«Ich bleibe dabei, dass uns das Coronavirus bis Ende 2021 beschäftigen wird - allerdings mit der Zuversicht auf einen recht baldigen Impfstoff, möglicherweise Mitte 2021. Das Schlimmste dürfte im April 2021 überstanden sein», sagte Battegay auf eine entsprechende Frage des Journalisten.

Coronavirus: Gipfeltreffen von Bund und Kantone

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga macht sich ihrerseits Sorgen wegen der stark steigenden Fallzahlen. Sie habe zusammen mit Gesundheitsminister Alain Berset und Wirtschaftsminister Guy Parmelin die Kantone für kommenden Donnerstag zu einem Gipfeltreffen eingeladen, zitiert die Tageszeitung «Blick» die Bundespräsidentin.

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