Coronavirus: So sorgt sich der Bund um die Schweizer in Quarantäne
Wegen des Coronavirus befinden sich derzeit mehrere Schweizer unter Quarantäne in Frankreich. Den Umständen entsprechend ginge es ihnen gut, sagt das EDA.
Das Wichtigste in Kürze
- Letzte Woche wurden fünf Schweizer wegen des Coronavirus aus China ausgeflogen.
- Nun befinden sich die Betroffenen unter Quarantäne in Frankreich, wo es ihnen gut ginge.
- Noch immer gibt es laut dem BAG keine bestätigten Fälle vom Coronavirus in der Schweiz.
In China hat das Coronavirus bisher über 600 Menschen das Leben gekostet. Die Gesamtzahl der Krankheitsfälle in Festlandchina ist mittlerweile auf über 31'000 gestiegen.
Am Freitag hielt das Bundesamt für Gesundheit BAG seine mittlerweile dritte Medienkonferenz zum Coronavirus ab. Auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA nahm daran Teil.
Noch keine Epidemie des Coronavirus ausserhalb Chinas
Gemäss Virgine Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle und Impfprogramm BAG, sind in der Schweiz bisher rund 200 Verdachtsfälle abgeklärt worden. Doch bisher fielen alle Tests negativ aus.
Daniel Koch, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten, betont: «Es gibt ausserhalb von China noch keine Epidemie.» An den Schweizer Flughäfen habe man mittlerweile die Informationsvermittlung verstärkt, «für alle Reisenden». Sobald ein Gast von China in die Schweiz fliege, würden nun seine Kontaktdaten aufgenommen, für den Fall der Fälle.
Direkte Flüge gibt es fast keine mehr, die Swiss hat wegen dem Coronavirus alle China-Flüge bis zum 29. Februar gestrichen. Nur ab Genf ist der Flug noch möglich, verbieten möchte dies das BAG nicht, wie es betont.
Fünf Schweizer in Feuerwehrkaserne in Frankreich
Hans-Peter Lenz, Chef Krisenmanagementzentrum beim EDA, informierte über Schweizer im Ausland. «Fünf Schweizer Staatsangehörige und drei Angehörige wurden letzte Woche aus China erfolgreich nach Marseille geflogen.» Dort stehen sie 14 Tage unter Quarantäne.
Der Generalkonsul habe die Schweizer schon besucht, ohne direkt Kontakt mit ihnen gehabt zu haben. «Er brachte ihnen Bücher», auch das WLAN sei in der Feuerwehrkaserne, wo sich die Betroffenen befinden, sicher gestellt. «Sie sind alle gesund, aber nicht alle glücklich. Das erklärt sich wohl von selber», so Lenz.
Sie würden sich – im Vergleich zu anderen – auch diszipliniert verhalten. Wer mit «anderen» gemeint ist, möchte er nicht sagen.
Wichtig sei auch der Kontakt zu den Mitarbeitern in China, wie beispielsweise auf der Botschaft. Doch es gäbe bisher keine weiteren Ausreisewünsche, die dem EDA bekannt seien.
Schweizer Ehepaar auf Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne
In Kontakt steht das EDA ebenfalls mit dem Ehepaar, welches auf dem Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess» in Japan festgehalten wird. Wegen bestätigten Fällen von Coronavirus steht das Schiff für zwei Wochen unter Quarantäne.
Den Umständen entsprechend ginge es auch ihnen gut, sagt Lenz. «Die Bewegungsmöglichkeiten sind relativ beschränkt, bisher haben sie sich aber nicht beklagt.»
Die Zahl der Infizierten an Bord des Schiffes ist gemäss örtlichen Medienberichten mittlerweile auf 61 gestiegen. Die Betroffenen würden in Krankenhäuser gebracht. Die übrigen Passagiere und Crew-Mitglieder sollen vorerst bis zum 19. Februar an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen.