Coronavirus: Ungeimpfte Pflegende kündigen in Aargauer Reha-Klinik
Um die Patienten vor Corona zu schützen, hat eine Reha-Klinik die 2G-Regel eingeführt. Drei Pflegende haben gekündigt, obwohl Alternativen angeboten wurden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Aargauer Reha-Klinik hat in einer Abteilung die 2G-Regel eingeführt.
- Drei Pflegende haben deshalb gekündigt, obwohl ihnen Alternativen angeboten wurden.
- Der Chefarzt hat auf Verständnis gehofft und bedauert den Verlust.
Die Ausbreitung des Coronavirus führt in der Schweiz zu einer «kritischen» Lage. Trotzdem erliess der Bundesrat am Mittwoch keine neuen Massnahmen. Auch eine Impfpflicht für das Pflegepersonal diskutiert die Schweiz im Gegensatz zu den Nachbarländern kaum. Kantone und einzelne Institutionen nehmen es nun selbst in die Hand und verschärfen die Massnahmen.
So beispielsweise die Reha-Klinik im aargauischen Bellikon, wie «Tele M1» berichtet. Sie führte in der überwachten Abteilung die 2G-Regel ein. Nur gegen Corona geimpfte und davon genesene Pflegende dürfen noch dort arbeiten.
Bereits im Sommer hat der Schweizer Berufsverband der Pflegefachpersonen gewarnt, dass man durch solche Massnahmen Personal verlieren könne. Zudem sei die Rekrutierung von Ersatz aufgrund der angespannten Personallage in der Pflege erschwert.
Und genau das ist in Bellikon nun eingetroffen: Drei Pflegende, darunter die Stationsleiterin haben gekündigt. Dies bedaure man sehr, sagt Chefarzt Christian Sturzenegger gegenüber «Tele M1». Man habe die Massnahmen bereits im September angekündigt und auf das Verständnis der Mitarbeitenden gehofft. Die Massnahme sei ja für die Patienten und die Pflegenden.
«Wir haben einen intensiven Dialog mit allen Mitarbeitenden geführt», so Sturzenegger. Den impfunwilligen habe man gute Alternativen angeboten, beispielsweise die Arbeit in einer anderen Abteilung.
Auf ihrer Website hat die Reha-Klinik bereits Stellen für die überwachungspflichtige Station ausgeschrieben. Eine der Anforderungen: «Geimpft oder genesen mit Covid-Zertifikat.»