Coronavirus: Unter 4000 Neuinfektionen – 46 Mutationen registriert
Zum ersten Mal seit Ende Oktober ist die Zahl der neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus in der Schweiz unter 4000 gesunken.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag hat das BAG unter 4000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus vermeldet.
- Ein solcher Wert wurde zuletzt Ende Oktober erreicht.
- Im Kanton Aargau wurde erstmals eine mutierte Virus-Variante festgestellt.
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen an einem Wochentag ist in der Schweiz erstmals seit Ende Oktober unter 4000 gesunken. Mit dem mutierten Virus aus Grossbritannien und Südafrika steckten sich bis am Donnerstagmorgen 46 Menschen an.
In der Schweiz und Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 3975 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 75 neue Todesfälle und 196 Spitaleinweisungen. 7509 Personen sind bisher am oder mit dem Coronavirus gestorben.
Weniger Test, dafür vermehrt positiv
Laut dem neusten, am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des BAG ist die Anzahl Tests in der Woche vom 28. Dezember bis 3. Januar im Vergleich zur Vorwoche um 27,5 Prozent gesunken. Dafür waren deutlich mehr Tests positiv (16,8 Prozent) als in der Vorwoche (12,6 Prozent).
Bei den Todesfällen geht der Bericht von einer leichten Abnahme auf hohem Niveau aus. Wegen der Feiertage sind einige Nachmeldungen noch ausstehend. Covid-19-Todesopfer sind durchschnittlich 86 Jahre alt. Sieben von zehn Toten waren über 80 Jahre alt, zwei von zehn über 70.
Weitere Mutationen des Coronavirus festgestellt
Die Zahl der Personen, die sich mit dem mutierten Coronavirus aus Grossbritannien und Südafrika angesteckt haben, erhöhte sich auf 46. Erstmals wurde das mutierte Virus auch im Kanton Aargau nachgewiesen. Die meisten der bisher registrierten mutierten Fälle meldete der Kanton Waadt mit zwölf, gefolgt von Genf mit zehn. Insgesamt ist der Ansteckungstrend stagnierend.
Am Donnerstag hat auch der Kanton Zürich beschlossen, seine neun Skigebiete ab Samstag wieder zu öffnen. Er hat deren Schutzkonzepte allesamt bewilligt. Die neun Skigebiete betreiben ausschliesslich Bügel- und Ponylifte, die von der lokalen Bevölkerung genutzt werden. Mit grossen Menschenansammlungen sei nicht zu rechnen.
Bern startet mit Präsenzunterricht ins neue Jahr
Im Kanton Bern können sich ab Montag erste Personen gegen das Coronavirus impfen lassen. Zugelassen sind vorerst nur Seniorinnen und Senioren über 75 Jahre. Dies, um eine Überlastung der Telefon- und Internetleitungen zu verhindern. Ab Montag werden zudem mobile Impfteams unterwegs sein und in Alters- und Pflegeheimen impfen.
Die Berner Volks-, Berufsfach- und Mittelschulen starten am Montag grundsätzlich mit Präsenzunterricht ins neue Jahr. Auf Distanz ausgebildet werden hingegen vorerst bis Ende Januar Lernende in Gesundheits- und Sozialberufen.
Spitex-Mitarbeiter grösster Gefahr ausgesetzt
Der Wechsel zum Distanzunterricht soll die Bewohnerinnen und Bewohner der Senioren- und Behinderteninstitutionen zusätzlich schützen. So teilten die zuständigen Behörden mit Verweis auf Kanton und Arbeitgeber.
Laut einer am Donnerstag vorgestellten Studie des Tessiner Spitalverbundes haben Gesundheitsfachpersonen kein erhöhtes Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Am gefährlichsten ist demnach die Arbeit für die Mitarbeitenden der Spitex. Das Tessin gehört zu den Kantonen mit der höchsten Antikörper-Verbreitung.
Mehr Menschen von Sozialhilfe abhängig
Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) hat am Donnerstag ebenfalls eine neue Prognose veröffentlicht. Ihr zufolge könnte die Zahl der von Sozialhilfe abhängigen Menschen in den kommenden zwei Jahren um rund einen Fünftel zunehmen.
Ein Grund dafür ist das Coronavirus. Ein Teil der Menschen im Land werde mittel- und langfristig Unterstützung brauchen. Bisher sind die Fallzahlen laut Skos aufgrund des Coronavirus aber insgesamt nicht gestiegen.
Krankenkassen sollen 500 Franken zurückzahlen
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) seinerseits reklamierte am selben Tag eine soziale Agenda für das Jahr 2021. Diese befasst sich mit der Überwindung der von der Pandemie in der Arbeitswelt verursachten Krise. Dazu gehöre namentlich die Rückzahlung von 500 Franken aus den Reserven der Krankenkassen an die Versicherten.
Gerade die Tieflohnbranchen und die prekärsten Arbeitsverhältnisse haben laut SGB einen hohen Preis zu zahlen. Und das Gesundheitspersonal müsse einen Bonus erhalten.