Coronavirus: Virologe warnt vor Epidemie bei Kindern im Winter
Das Wichtigste in Kürze
- Überall wird derzeit gehustet und geniest.
- In der Erkältungszeit werden Viren vermehrt übertragen – besonders an Orten wie im öffentlichen Verkehr.
- Virologe Andreas Cerny erklärt, wieso die Impfung für die Jüngsten notwendig ist.
Der Herbst ist da. Es ist das zweite Mal, dass uns die kalte Jahreszeit mit der Maske bevorsteht. Doch nicht alle Menschen müssen eine solche tragen.
Besonders Kinder sind von dieser Pflicht ausgenommen. Doch: Gerade sie infizieren sich überdurchschnittlich häufig mit Krankheitserregern.
Coronavirus: Kinder sind ungefährlich
Husten oder niesen die Kleinen dann an öffentlichen Orten wie im Bus oder Flugzeug, verteilen sich die Viren schnell. Unter ihnen auch das Coronavirus.
Virologe Andreas Cerny warnt: «Bei Kindern und Jugendlichen sehen wir derzeit vermehrt Ansteckungen in der Altersgruppe der neun- bis 20-Jährigen.» Die Taskforce überlegte bereits im vergangenen Dezember, wie man die Schutzmassnahmen und Impfstrategien auf die Kinder anwenden solle.
«Es ist eine Möglichkeit, dass die Impfung bald auch den Kindern zwischen fünf und elf Jahren verabreicht werden könnte.» Dies sagt Cerny gegenüber Nau.ch.
Viel Zuspruch – keine Zulassung
Das ist auch die logische Konsequenz für Epidemiologin Olivia Kaiser. In ihrem Bericht vom 14. Oktober erklärt Kaiser, dass die Kinder zu den Trägern der Epidemie werden könnten. Besonders jetzt, wo sich viele von ihnen anstecken, der Winter vor der Tür steht und diese Altersgruppe keinen Impfschutz hat.
Auch die Kommission der Pädiatrie sprach sich kürzlich für die Impfung bei Kindern unter zwölf Jahren aus. Einziger Haken: Bei Swissmedic gibt es bisher keine Zulassung für einen Impfstoff für Kinder unter zwölf.
In den USA wird eine entsprechende Zulassung derzeit überprüft. In Italien gilt für Kinder ab sechs Jahren in der Schule eine Maskenpflicht. Hierzulande gibt es in Kindergärten und Grundschulen meist keine Maskenpflicht.
«Das, was uns im Winterhalbjahr beschäftigen wird, ist die Epidemie bei den Kindern. Je nach Epidemie-Verlauf sollte man eine Erweiterung der Maskenpflicht auch auf die Jüngsten ab 6 Jahren erwägen», so Cerny.
Masken nur in Einzelfällen
Und wie sieht es im Verkehr aus? Bei der Swiss komme es vor, dass Kinder an Bord eine Maske tragen. Dies sagt Mediensprecher Michael Stief auf Anfrage. Konkrete Wünsche zur Anpassung der Massnahmen seien keine aufgetaucht.
«Der überaus grösste Teil unserer Kunden ist mit unserem bestehenden Schutzkonzept zufrieden.»
Was halten Sie von der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr?
Jeannine Egi von der SBB sagt, dass die Kunden selbst über die Maske für ihre Kinder entscheiden müssen. Eine entsprechende Weisung dafür müsste vom Bundesamt für Gesundheit erlassen werden.
Dort hat man aus der Bevölkerung bisher noch keine ähnlichen Wünsche erhalten. Mediensprecher Daniel Dauwalder sagt: «Bei uns sind keine Anliegen eingegangen, dass die Maskenpflicht auf Kinder ausgeweitet werden sollte.»