Coronavirus: Vorsicht vor falschen «Ärzte-Tipps» auf Social Media

Felix Müller
Felix Müller

Bern,

In den Sozialen Medien kursiert momentan eine Vielzahl von «Ärzte-Tipps» zum Coronavirus in Form von Kettenbriefen. Diese sind meist Fake-News.

coronavirus whatsapp fake news
Diese «Informationen eines Arztes» entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. - Whatsapp

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Social Media machen vermeintlich nützliche Tipps aus China oder Italien die Runde.
  • Diese sind grösstenteils Fake-News und gefährliche Halbwahrheiten.
  • Informieren Sie sich stattdessen bei den richtigen Quellen.

Im Ausnahmezustand des Coronavirus erleben Verschwörungstheorien, Wunderheiler und Kettenbriefe eine Blütenzeit. In den letzten Tagen kursieren besonders vermeintlich nützliche Tipps zur Prävention vor dem Coronavirus.

Oft sind diese Posts mit vermeintlich nützlichen Informationen ausgestattet. Das hat zur Folge, dass Nutzer die Texte teilen und so für eine grosse Verbreitung sorgen. Tatsächlich handelt es sich meist um Fake-News oder gefährliche Halbwahrheiten.

«Ärzte-Tipps» zum Coronavirus aus Wuhan oder «von einem italienischen Arzt»

In einem Kettenbrief gibt ein Arzt Tipps zum Schutz vor dem Virus. Dieser kursiert in verschiedenen Varianten seit ein paar Tagen in den Sozialen Medien. Er basiert auf mangelhafter Übersetzung und enthält im besten Fall Halbwahrheiten. Der Kettenbrief besteht aus mehreren WhatsApp-Nachrichten, die bereits letzte Woche im Umlauf waren.

Corona fake news
Diese Arzttips zum Coronavirus kursieren in leicht abgewandelter Version momentan auf Whatsapp, Facebook und Instagram. - SS

Typisch für diese Art von Fehlinformationen ist, dass hier Halbwahrheiten und Erfundenes mit bereits Bekanntem vermischt werden. Die Empfänger erkennen bestimmte Informationen wieder, die Sie schon aus anderer Quelle gehört haben. Beispielsweise, dass man sich die Hände waschen soll, und vertrauen so eher auch auf den Rest des Inhaltes.

Halbwahrheiten und Fake News

Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO schützen Masken alleine nicht vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Nur in Kombination mit der propagierten Handhygiene und den anderen Schutzmassnahmen kann das Risiko einer Ansteckung minimiert werden.

Das Virus überlebt bis zu 72 Stunden auf Kunststoff oder Edelstahl und nicht nur fünf bis sechs Stunden. Nachzulesen war das im «New England Journal of Medicine». US-Virologen des US-Gesundheitsinstituts NIH und der Seuchenschutzbehörde CDC haben das herausgefunden.

Zusätzlich stimmt es nicht, dass das Virus nicht hitzebeständig ist und bei warmen Temperaturen ab 27 Grad abstirbt. Immerhin liegt unsere Körpertemperatur bei knapp 37 Grad. Tipps, wie ins Warme zu fahren, Heissgetränke zu konsumieren oder ein heisses Bad, helfen laut WHO nicht gegen das Coronavirus. Weder Sonnenschein noch Waschmittel töten das Virus ab.

Laut dem Kettenbrief erkennen Sie das Coronavirus ausserdem angeblich an einem trockenen Husten ohne laufende Nase. Auch das ist falsch. Bei einer Infektion mit dem Coronavirus treten übliche Krankheitsmerkmale einer Atemwegserkrankung wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber auf.

Zusätzlich leiden einige Betroffene an Durchfall. Atemprobleme und eine Lungenentzündung treten nur bei schweren Verläufen auf, schreibt das Robert Koch Institut.

Informieren Sie sich richtig

Selbst wenn diese Kettenbriefe also bisweilen sogar durchaus sinnvolle Tipps enthalten wie: «Waschen Sie sich gründlich die Hände», oder«trinken Sie viel», ist Vorsicht geboten. Der Grossteil des Inhaltes entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage.

BAG Kampage Corona
So schützen wir uns. - Gemeinde Uzwil

Informieren Sie sich stattdessen beim Robert Koch Institut, bei der WHO oder auf der Seite des BAG. Oder fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.

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