Coronavirus: Zürcher Intensivstationen am Anschlag
Der Trend hält an: Immer mehr Schweizer liegen wegen des Coronavirus auf einer Intensivstation. Dies führt zum Teil zu einer bedenklichen Auslastung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Anzahl Corona-Infektionen ist in der letzten Wochen um rund ein Drittel angewachsen.
- Auch die Spitaleinweisungen und Covid-Patienten auf der Intensivstation nehmen weiter zu.
- Dies führt in Zürich zu einer Auslastung der Intensivstation von mehr als 90 Prozent.
Im November hat sich die Corona-Situation in der Schweiz wieder stark verschlimmert. Die Infektionszahlen mit dem Coronavirus sind täglich angestiegen und haben am heutigen Montag schon die 19'000-Marke überschritten.
Das sind fast 5'000 Neuinfektionen mehr als in der Vorwoche, was einem Anstieg von rund einem Drittel entspricht. Auch die Zahl der Hospitalisationen ist in der letzten Woche weiter steil angestiegen. Mittlerweile liegen wieder mehr als 1000 Personen wegen einer Corona-Infektion im Spital.
Hospitalisationen steigen weiter an
Insgesamt ist die Anzahl der Covid-Patienten in der letzten Woche um rund 30 Prozent angewachsen. Damit steigt der Anteil in Spitälern auf 5,4 Prozent von allen Betten. Insgesamt liegt die Spitalauslastung mittlerweile bei 79,8 Prozent.
Naturgemäss schlägt sich diese Entwicklung auch auf die Intensivstationen aus. Zu 166 Corona-Intensivstation-Patienten in der Vorwoche sind 51 weitere dazugekommen. Auch hier liegt die Steigerung damit bei rund 30 Prozent.
Die Gesamtauslastung ist auf 77,2 Prozent angestiegen. Mehr als ein Viertel der Intensivbetten ist bereits von Coronaerkrankten belegt.
Starke Intensivstation-Auslastung in Zürich
Am schlimmsten trifft die Situation den Kanton Zürich. In diesem sind mittlerweile über 90 Prozent der Betten auf den Intensivstationen belegt. Im einwohnerstärksten Kanton bleiben nur noch 17 freie Betten offen.
Auch stark betroffen ist weiterhin das Wallis mit einer 85 prozentigen Auslastung. Dort liegen sogar mehr als die Hälfte der Intensiv-Patienten wegen einer Erkrankung mit dem Coronavirus auf der Station. Aber auch im Waadt, Bern oder im Jura sind keine 20 Prozent der Intensivbetten mehr frei.
Auch im internationalen Vergleich zugelegt
Auch im internationalen Vergleich legt die Schweiz nochmal stark zu. Mit 24,90 Intensivstation-Corona-Patienten pro einer Million Einwohner liegen wir im Nachbarländervergleich auf dem dritten Platz. Die Franzosen – bei der letzten Messung auf 19,82 pro einer Million Einwohner – wurden mittlerweile überholt.
In Deutschland und Österreich gibt es derweil immer noch mehr als doppelt so viele Fälle pro Einwohner. Bei den Italienern wiederum liegen weniger als 0,001 Prozent der Bevölkerung auf der Intensivstation. In der Schweiz sind dies dagegen rund 0,0025 Prozent.