Dachverband der Schweizer Müller warnt vor höheren Preisen für Mehl
Der Dachverband Schweizerischer Müller (DSM) schlägt Alarm: Weil 2021 aufgrund des Wetters rund ein Drittel weniger Getreide für Brot zur Verfügung steht, dürften die Preise bald in die Höhe schiessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ernte in diesem Jahr sei von den aussergewöhnlichen Witterungsverhältnissen im Frühling und Hagelschäden im Sommer stark beeinflusst gewesen, teilte der Verband am Montag mit.
In Anlehnung an eine Erhebung der Branchenorganisation Swiss Granum zur Brotgetreideernte 2021 rechne man noch mit gut 300'000 Tonnen Brotgetreide und damit mit rund 31 Prozent weniger Ernte als im Vorjahr.
Das Getreide für Brote und andere Backwaren sei zudem von geringerer Qualität als in normalen Jahren: «Aufgrund der Wetterbedingungen und der teils sehr späten Ernte kam es verbreitet zu Auswuchs», schreibt der DSM.
Gemeint ist damit, dass die Getreidekörner teilweise bereits keimen, was die Qualität negativ beeinflusse. «Die Qualitätsparameter der diesjährigen Ernte liegen allesamt deutlich unter dem Fünf-Jahres-Schnitt», heisst es dann auch.
In Kombination mit den in den letzten Wochen bereits stark angestiegenen Getreidepreisen habe dies einen Kostenschub für die Müllereibranche zur Folge. Konkret dürfte dieser Kostenanstieg gegenüber dem letzten Jahr im Schnitt für eine Schweizer Mühle zwischen 10 und 12 Prozent betragen.
Die Durchschnittspreise an der internationalen Terminbörse MATIF seien zudem seit Anfang Juli 2021 um 35 Prozent gestiegen. Die höheren Preise dürften laut dem DSM daher bald auch an der Verkaufstheke in den Bäckereien spürbar werden, heisst es weiter.