Daniel Koch erwidert Kritik – auf Walliserdeutsch
Der mittlerweile pensionierte Corona-Delegierte des Bundes zeigt sich in einem Interview selbstkritisch. Aber teilt auch aus – und zwar auf Walliserdeutsch.
Das Wichtigste in Kürze
- Daniel Koch stellt in einem Interview sein Walliserdeutsch unter Beweis.
- Dabei kritisiert er auch die Epidemiologen Marcel Salathé und Christian Althaus.
Auch als Pensionär verschwindet Daniel Koch nicht einfach so von der Bildfläche. Der gefeierte Krisenmanager ist in den Medien noch immer sehr präsent. So wurde er am Freitag vom Walliser Fernsehen «Canal 9» interviewt.
Die Fragen des Moderators beantwortete Koch in perfektem «Walliser-Titsch»! Nur wenige wissen, dass der Arzt im Wallis aufgewachsen ist.
Die Pressekonferenzen hatte der 65-Jährige aber jeweils auf Berndeutsch abgehalten. Ob er das wegen der beruhigenden Wirkung getan habe, fragte ihn der Moderator. «Nein, dem ist nicht so», antwortet Koch mit einem Schmunzeln. Walliserdeutsch spreche er eigentlich nur mit Leuten, die ebenfalls diesen Dialekt sprechen würden.
Daniel Koch wehrt sich gegen Kritik
Doch trotz anderem Dialekt blieb Koch im Interview seriös und gab sich auch selbstkritisch. So hätte man viel früher Reisewarnungen für Asien herausgeben müssen, gestand er ein.
Für andere Kritikpunkte hatte der Ex-Corona-Delegierte jedoch weniger Verständnis. So wurde er in den letzen Monaten von den Epidemiologen Salathé und Althaus als wissenschaftsfeindlich bezeichnet. Er höre nicht auf die Epidemiologen, lautete die Kritik.
«Ich nehme sie ernst», versicherte Koch jedoch dem Moderator. «Aber das sind Epidemiologen, die einen theoretischen Ansatz haben», ordnete der 65-Jährige ein. Das BAG habe in dieser Coronavirus-Anfangszeit aber praktische Entscheidungen gebraucht.