Daniel Koch gibt einen Fehler bei der Masken-Strategie zu
Zu Beginn der Corona-Pandemie war die am meisten diskutierte Frage: Masken, ja oder nein? Nun gibt Ex-«Mr. Corona» Daniel Koch das erste Mal einen Fehler zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Daniel Koch blickt in einem «Rundschau»-Beitrag auf seine Corona-Zeit zurück.
- Der Ex-«Mr. Corona» gibt dabei auch einen Fehler bei der Masken-Strategie zu.
In den ersten Monaten der Pandemie war er hierzulande omnipräsent: Daniel Koch, der Schweizer «Mister Corona». Der damalige Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt der Gesundheit (BAG) wurde von vielen gefeiert, von einigen kritisiert und sozusagen über Nacht berühmt.
Mit dem heutigen «Freudentag», an dem in der Schweiz fast alle Massnahmen gegen das Coronavirus aufgehoben werden, ist es deshalb angebracht, mit Koch zurückzublicken. Dieser Gedanke hatten wohl auch die Macher der «Rundschau» und zeigten deshalb am Mittwochabend ein Kurz-Porträt über den Berner.
Es sei ihm immer um die Sache gegangen, heisst es zu Beginn des Beitrag. Darum, das Beste zu machen. «Es ist leider nicht immer gelungen, ich denke aber vieles ist gelungen», analysiert Koch die ersten Monate der Pandemie. Sicherlich ist vieles gelungen, doch unvergessen bleibt vor allem die Kritik an seinen Masken-Aussagen im März 2020.
Kurze Rückblende: Anfangs Pandemie gab es zu wenige Masken – Koch meinte damals: «Wir wiederholen erneut, was wir seit Wochen gesagt haben. Schutzmasken, wenn in der allgemeinen Bevölkerung getragen, sind sehr wenig wirksam.»
Im Juli, also rund vier Monate später, Koch befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Pension, folgte dann die Kehrtwende des Bundesrates. An einer Medienkonferenz sagte die damalige Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga: «Mit Masken schützen wir uns selber und unsere Mitmenschen.»
Daniel Koch: «Gab wichtigere Massnahmen als Masken»
Im Gespräch mit der «Rundschau» blickt Koch auf diese Zeit zurück und gesteht, dass man, wenn zu Beginn genügend Masken zur Verfügung gestanden wären, das Ganze vielleicht kommunikativ etwas anders aufgegleist hätte. Er bleibt aber dabei: «Grundsätzlich hätten wir es am Anfang wohl nicht anders gemacht, es war wirklich nicht so klar mit den Masken.»
Wichtiger sei es damals gewesen, den Leuten klar zu machen, wie dringend es war, die soziale Distanz zu wahren und sicherzustellen, dass die «älteren Menschen weniger Kontakt zu den jüngeren Gruppen haben». «Am Anfang hatten die Menschen ja gar nicht gewusst, wie das Virus überhaupt übertragen wird. Wenn wir nur Masken verordnet hätten, dann hätte das keinen grossen Unterschied gemacht.»
Auf Nachfrage, ob Masken zusätzlich Sinn gemacht hätten, meinte Koch in dem Beitrag: «Ja selbstverständlich. Sobald die Leute die Massnahmen begriffen, hat es Sinn gemacht, und es macht auch jetzt noch Sinn.» Grundsätzlich sei die Maskenstrategie aber nur ein kleiner Fehler gewesen, so der Ex-«Mr. Corona». Etwas später im Beitrag gibt Koch dann aber tatsächlich noch konkret einen Fehler zu: «Man hätte vielleicht etwas früher sagen müssen, dass Masken im öV sicher helfen.»