Im Vergleich mit anderen populären Badegewässern ist die Aare rund um Bern immer «saukalt». Ein Grund ist die hohe Lage des Thunersees.
Der seit Samstag vermisste Schwimmer in der Aare wurde leblos treibend in der Aare entdeckt.
Der seit Samstag vermisste Schwimmer in der Aare wurde leblos treibend in der Aare entdeckt. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aare rund um Bern ist meistens kälter als andere Gewässer.
  • Das liegt zu einem grossen Teil am kalten Thunersee.
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Die einfache Antwort: Der Thunersee ist schuld. «Das hoch gelegene Einzugsgebiet beeinflusst die Aare stark», sagt Edith Oosenbrug vom Bundesamt für Umwelt. Als Hydrologin kennt sie sich mit der Wissenschaft des Wassers bestens aus. Der See liegt hoch und sorgt dadurch für kaltes Wasser. Momentan hat die Aare in Bern rund 18 Grad.

Durch Schmelzwasser von Gletschern kühlt das Wasser ab, genauso wie Wind und kalte Temperaturen. Oosenbrug: «Beim Thunersee spielt auch die Windrichtung eine wichtige Rolle, ob warmes oder kühleres Wasser in Thun die Aare hinabfliesst.»

Rheinschwimmer haben mehr Glück

Die Gewässerlänge darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Der Rhein zum Beispiel beginnt im Graubünden, fliesst dann über den Bodensee bis nach Basel. Mit einer Länge in der Schweiz von rund 375 Kilometer sind die Bedingungen anders: «In tieferen Lagen kann sich ein Fluss wie der Rhein durch die Sonneneinstrahlung und wärmere Zuflüsse leichter aufwärmen», sagt Oosenbrug.

Beim Rhein kommt ein weiteres wärmendes Element dazu: «Kühlwasser von einem AKW kann die Gewässertemperatur auch stark beeinflussen.» Das AKW Mühlenberg liegt aber hinter Bern. Fehlen die Faktoren, und stürmt es dann auch noch stark, wie es jüngst in der Schweiz der Fall war, dann kann es zu einem raschen Temperaturabfall kommen – etwa entlang der Aare.

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