Darum wird seit Corona an manchen Schulen weniger geimpft

In einigen Kantonen ist die Anzahl der schulärztlich verabreichten Impfungen tiefer als vor Corona. Dies hängt aber nur bedingt mit der Pandemie zusammen.

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Im Kanton Aargau sind die Zahlen der Schulimpfungen nach der Coronapandemie um 30 Prozent gesunken. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In manchen Kantonen wurde 2023 weniger an Schulen geimpft als vor der Pandemie.
  • Ein Grund dafür ist, dass mehr Impfungen durch den Privatarzt verabreicht werden.
  • Die Hepatitis-B-Impfung beispielsweise wird heute bereits im Säuglingsalter empfohlen.

Kürzlich veröffentlichte die Lungenliga Aargau die Zahlen der durchgeführten Schulimpfungen. Auffallend: An den Schulen wird seit Corona immer weniger geimpft.

Im Jahr 2019 wurde an Aargauer Schulen noch 15'644 geimpft. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 11'203 Schulkinder, die geimpft wurden. Damit ist die Zahl in den letzten vier Jahren um rund 30 Prozent gesunken.

Hat sie Impfskepsis zugenommen?

Daniel Sommerhalder von der Lungenliga Aargau sagt zur «Aargauer Zeitung», dem Impfpersonal an den Schulen sei aufgefallen, dass im Jahr 2022 – direkt nach der Pandemie – die Eltern deutlich mehr Fragen gestellt hätten als üblich. «Viele sagten, sie wollten zuerst mit dem Hausarzt besprechen, was geimpft werden soll.» Mittlerweile habe sich die Situation aber wieder normalisiert.

Auch im Kanton St. Gallen ist die Anzahl Impfungen im Rahmen des Schulärztlichen Dienstes seit 2019 zurückgegangen. Wurden im Vor-Corona-Jahr noch 12'033 Impfungen an Schulen verabreicht, waren es 2023 nur noch 10'107. Dies zeigt eine Statistik, die das Kantonale Gesundheitsdepartement auf Anfrage zur Verfügung stellt.

Mehr Impfungen durch Privatärzte

Impfskepsis dürfte auch hier nicht der Grund sein. Das Departement erklärt, in den letzten Jahren sei ein Trend der Impfungen durch den Privatarzt zu erkennen gewesen. «Dies könnte ein Grund für den Rückgang der Impfungen sein.» Ein Beleg dazu ist auch, dass die Zahl der insgesamt durchgeführten HPV-Impfungen (Humane Papillomaviren, sie werden beim Sex übertragen) von 6889 auf 9448 gestiegen ist.

Ganz anders sieht es in Basel-Stadt aus. Der Schulärztliche Dienst gibt an, keinen solchen «Corona-Pandemie-Effekt» festzustellen. «Die Anzahl schulärztlicher Impfungen hat seit 2019 sogar um etwa zehn Prozent zugenommen.»

Einen Rückgang von schulärztlichen Impfungen man einzig bei der Hepatitis-B-Impfung, heisst es weiter. «Das liegt allerdings daran, dass seit einer Änderung der Impfempfehlung viele bereits im Säuglingsalter geimpft werden.»

Sind Sie geimpft?

Auch in Luzern wird an den Schulen sogar mehr geimpft als in den Pandemiejahren. Das ist aber immer noch weniger als vor Corona. «Einer der Gründe des Rückgangs ist sicherlich in der Pandemie zu suchen», heisst es beim Gesundheits- und Sozialdepartement auf Anfrage.

Aber: «Im Kanton fluktuierten die Impfhandlungen im Rahmen des Schulimpfungsprogramms auch schon vor der Pandemie von Jahr zu Jahr relativ stark. Zudem sind die Zahlen in Relation zu setzen mit der tendenziell steigenden Durchimpfung und den damit verbundenen potenziell kleineren Impflücken. Was die HPV-Impfungen angeht, so stellen wir generell eine zunehmende Tendenz fest, unabhängig von der Pandemie.»

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Kommentare

User #8710 (nicht angemeldet)

Hört das mal an, sagt alles: WHO-Pandemie Vertrag. Herzchirurg Prof. Dr. Paul R. Vogt spricht Klartext

User #6345 (nicht angemeldet)

Am jüngsten Tag wird abgerechnet!

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