Das bedeutet der Kälteeinbruch für Bauern und Büezer
In den nächsten Tagen kommen eisig kalte Temperaturen auf die Schweiz zu. Bauern und Büezer müssen sich dabei besonders warm anziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den kommenden Tagen sinken die Temperaturen auch im Flachland deutlich unter Null.
- Gerade Büezer und Bauern sind der eisigen Kälte den gesamten Tag ausgesetzt.
- Für die Nutztiere sind Minusgrade keine Besonderheit und stellen auch keine Gefahr dar.
Auf die Schweiz kommt bis am Donnerstag ein Tief mit eisig kalten Temperaturen zu. Selbst im Flachland sind für die kommenden Tage Tiefstwerte von bis zu -7 Grad gemeldet.
Dabei können sich längst nicht alle berufstätigen Personen gemütlich ins Homeoffice zurückziehen. Bauarbeiter oder auch Bauern arbeiten trotz der Kälte weiter unter freiem Himmel.
Keine Mittagspause in der warmen Beiz
Für die meisten Arbeiter dürften die kalten Temperaturen im Winter aber nichts Neues sein. Auch für den Schweizerischen Baumeisterverband ist klar, dass jeder Bauerbeiter aus Erfahrung weiss, welche Kleidung bei welcher Witterung geeignet ist.
Darüber hinaus werde der Arbeitsplan wie zu jeder Jahreszeit den Witterungsverhältnissen angepasst. «Jeder Unternehmer entscheidet selber, ob gewisse Arbeiten nicht oder nur reduziert durchgeführt werden», heisst es beim Verband auf Anfrage.
Doch der aktuelle Gastro-Lockdown stellt sowohl die Arbeitnehmer, als auch die Arbeitgeber vor eine zusätzliche Herausforderung. Umso wichtiger sei es, dass die Bauunternehmen den Mitarbeitern beheizte Baubaracken zum Aufwärmen während den Pausen zur Verfügung stellen.
Um die nötigen Sicherheitsmassnahmen zu gewährleisten, sei es zudem wichtig, die Pausen gestaffelt und mit genügend Abstand zu verbringen. Hier seien auch die Gemeinden gefragt, mahnt der Verband: «Die Gemeinden müssen solche gestaffelten Pausen überhaupt ermöglichen, indem sie einzelne Bauarbeiten auch über Mittag erlauben.»
Petition mit über 50'000 Unterschriften
Eine andere Lösung wäre die (Wieder)-Eröffnung der Restaurants für alle Berufsleute, die «bei eisigen Temperaturen im Freien arbeiten». Genau das fordert die von der SVP-Nationalrätin Monika Rüegger angestossene Petition «Beizen für Büezer».
Konkret sollen die Restaurants ihre Türen am Mittag als Kantine öffnen dürfen. Über 50'000 Personen unterstützen die Bitte bereits. Gemäss Rüegger werde diesen Freitag eine Aussprache mit BAG-Direktorin Anne Lévy zur Thematik stattfinden.
12:01 h - gerade jetzt, bei Minustemperaturen, frieren tausende Berufsleute, die draussen arbeiten und ihr Zmittag in der eisigen Kälte essen müssen.
— Monika Rüegger (@monika_rueegger) January 27, 2021
Unterstützen Sie die Petition - herzlichen Dank!https://t.co/eaqQkCVkcA
Auch der Schweizerische Baumeisterverband findet es «eine spannende Idee», dass stillgelegte Restaurants als Kantinen Bauarbeiter verpflegen könnten. Allerdings seien die Baustellen in vielen Regionen der Schweiz noch geschlossen, weshalb sich die Frage der Mittagspause noch nicht stelle.
Minusgrade für Nutztiere keine Gefahr
Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere sind der Kälte ausgesetzt. Für die Nutztiere stellten Minusgrade keine Gefahr dar, beruhigt Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband.
Mit Ausnahme der Schafe seien die meisten Tiere gar nicht längere Zeit draussen. «Und sie können jederzeit selber in den Stall zurückgehen. Wichtig ist im Stall, dass die Tiere vor zu viel Wind geschützt sind», erklärt Helfenstein.
Generell hätten die Nutztiere – mit Ausnahme der Hühner – es lieber kalt als heiss. «Hühner haben einen temperierten Stall. Sie bleiben bei sehr tiefen Temperaturen meist freiwillig drin, auch wenn sie einen Aussenklimabereich zur Verfügung haben.»
Die eisigen Temperaturen machten den Menschen, die draussen arbeiten müssen, meist mehr zu schaffen, als den Tieren.