«Das ist natürlich krank und gestört!»
Ihr Name ist Polly und sie arbeitet in einem Bordell. So weit, so gut. Polly ist 22 Jahre alt, hat Brustgrösse C und braune Haare. Aber: Polly besteht aus Silikon. Denn Sexpuppen gibt es nun auch in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Luzerner Bordell bietet neu die Dienste einer Sexpuppe an.
- In Barcelona gibt es bereits ein Bordell nur mit Gummi-Puppen.
- Ein renommierter Psychologe sieht in der Schweiz kein Bedürfnis dafür.
Barcelona besitzt seit einem Jahr ein Puff voller Gummipuppen. Nun tauchen diese auch in Schweizer Bordellen auf. Das Luzerner Elite Studio hat sich eine Sexpuppe namens «Polly» angeschafft. Sie ist eine sogenannte «Real Doll Sexpuppe» und bietet laut Anbieter «ein Sex Abenteuer der ganz besonderen Art».
Günstiger als eine Prostituierte
Das Luzerner Studio verlangt für eine Stunde mit der Puppe 100 Franken. Auf der Webseite wird mit Versprechen nicht gespart: «Meine lebensechte Ausstrahlung und meine samtweiche Haut werden dich verrückt machen», heisst es beispielsweise. Zum Vergleich: Eine Stunde mit einer Prostituierten kostet im selben Studio rund 240 Franken. Bei den Massen wirds dann doch etwas unrealistisch: Die 164 Zentimeter grosse Puppe wiegt gerade mal 35 Kilogramm.
Psychologe glaubt mehr an Roboter
Dass Sexpuppen nun die Schweiz erobern, davon will der renommierte Psychologe Thomas Spielmann nichts wissen. «Natürlich ist das überhaupt kein Bedürfnis», das sei nur ein guter PR-Gag. Er bezeichnet Sexpuppen gar als krank: «Die jungen Leute sind viel zu gesund, viel zu Beziehungs-neugierig als dass sie sich auf eine Sexpuppe einliessen!»
Auch wenn Sexpuppen gerade im Asiatischen Raum Anklang finden, sieht Spielmann keine Chancen in der Schweiz. Ein Trend dürfte aber auch zu uns überschwappen: «Auf absehbare Zeit glaube ich, kommen Beziehungsroboter». Diese würden jedoch weniger bei sexuellen Bedürfnis, sondern mehr bei Einsamkeit Abhilfe schaffen.