Selfie

Das sind die tödlichsten Selfie-Fallen

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Zürich,

Schon wieder geht ein Selfie-Trend um die Welt. Der gefährliche Gleis-Trend erfasst nun auch Kinder. Die Gefahren bei Selfies gehen oft vergessen.

forchbahn
Zürcher Kinder posieren auf Gleisen für Instagram-Fotos. - Nau/Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Trend der Gleis-Selfies ist sogar bei Schweizer Kindern angekommen.
  • Dabei bergen solche Selbstporträts grosse Risiken.
  • Ertrinken und Abstürzen sind aber die häufigsten Todesursachen.

Irritierende Szenen waren letztes Wochenende in der Stadt Zürich zu beobachten. Ein Junge legt sich auf die Tram-Gleise - um ein Selfie zu schiessen. Dass Tram und besonders die schnelle Forchbahn sogleich heranrasen können, interessiert die Kinder nicht.

Nur kurz bevor die Forchbahn an ihm vorbeifährt, geht er vom Gleis. Anlass für die haarsträubende Aktion: Ein weiterer Instagram-Trend.

Ein Bild vom Gleis ist bei viele hip. Möglichst cool in einer gefährlichen Situation zu wirken Trend.

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Ein Bub legt sich in Zürich auf die Tramschienen. - Nau

Die Influencerin Patricia Alejos Monzon musste sich gar wegen eines solchen Fotos entschuldigen.

Patricia Alejos Monzon
Patricia Alejos Monzon posierte auf dem gefährlichen Bahngleis am thailändischen Maeklong-Markt. - Instagram/oneoceanaway

Der Vorfall wirft Licht auf die Gefahr von Selfies. Im Touristen-Hotspot Sri Lanka musste 2017 aus Sicherheitsgründen gar ein Selfie-Verbot auf Bahnschienen beschlossen werden.

Mehr Selfie-Verbote wegen Toten

Gefahr ist in: Touristen stehen auf Trittbretter von fahrenden Zügen. Ein gefährliches Unterfangen, die Kondukteure sind besorgt.

Ebenfalls in Sri-Lanka liegt die 1000 Meter hohe Klippe «Worlds End». Dort kam es im November 2018 zu einem tragischen Todesfall.

Eine 35-jährige Frau stürzte beim riskanten Selfie-Versuch von der Klippe.

Das geht so, dass sich immer mehr Länder zu verboten gezwungen sehen. Mehrere asiatische Länder reagierten auf die steigende Zahl der Toten ebensolchen. Laut einer Studie starben zwischen Oktober 2011 bis November 2017 rund 260 Personen weltweit beim Selfie-Schiessen. Ein trauriger Rekord.

Die Dunkelziffer dürfte laut den Studien-Autoren noch weitaus höher sein.

Haupt-Todesursachen: Stürzen oder Ertrinken. Auch die Schweiz wurde nicht von Selfie-Toten verschont. Am Creux-du-Van NE stürzte ein Mann in die Tiefe und verstarb.

Bei der Jagd nach dem schönstes, besten, tollsten Foto geht die Sicherheit oft vergessen. Zu den gefährlichsten Orten gehören etwa der norwegische Preikestolen oder der Grand Canyon in den USA. Bei letzterem sterben jährlich zwei bis drei Menschen durch Abstürze.

Zurück zu den Gleisen. In Deutschland ist das Phänomen ebenfalls bekannt. 217 verbrannte ein Junge auf Bahnschienen, weil er ein Selfie machen wollte. Die Deutsche Bahn lancierte eine Kampagne.

Ende August entgingen zwei Jugendliche, die sich auf die Gleise gestellt hatten, nur knapp dem Tod. Glücklicherweise konnte der Lokführer die Teenies akustisch warnen und einen Unfall verhindern. Die deutsche Bundespolizei schickt daher Prävention-Teams an Schulen – um Tote zu verhindern.

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