Immer mehr Tiere infizieren sich mit der Blauzungenkrankheit. Für den Menschen besteht jedoch keine Gefahr.
Ausbruch Blauzungenkrankheit
Aktuell kursiert in Deutschland und anderen europäischen Ländern die Variante BTV-3 des Erregers der Blauzungenkrankheit. (Archivbild) Lars Penning/dpa - dpa

Im Kanton Luzern ist ein Schaf an der Blauzungenkrankheit erkrankt und musste infolgedessen eingeschläfert werden. Dies markiert den ersten Auftritt der Krankheit in der Region. Bei dem betroffenen Tier wurden Fieber und Schwellungen um den Kopf festgestellt. Besonders auffällig war die Blauverfärbung der Zitzen des Schafes. Aufgrund der schlechten Gesundheitsverhältnisse wurde entschieden, das Schaf einzuschläfern.

Was genau ist die Blauzungenkrankheit eigentlich?

Die Blauzungenkrankheit, auch bekannt als Bluetongue in englischen Kontexten, ist eine virale Infektionskrankheit, die Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen betrifft. Die Krankheit wird durch Gnitzen, Mücken der Gattung Culicoides, übertragen. Eine bedeutende Eigenschaft dieser Krankheit ist die Blaufärbung der Zunge der betroffenen Tiere.

Macht dir die Blauzungenkrankheit Angst?

Umgang mit der Krankheit

Es ist wichtig zu betonen, dass die Blauzungenkrankheit als anzeigepflichtige Tierseuche eingestuft wird. Glücklicherweise besteht für den Menschen keine Ansteckungsgefahr. Dies bedeutet, dass Fleisch- und Milchprodukte von infizierten Tieren ohne Bedenken verzehrt werden können.

Krankheitserreger und vermehrung

Der Krankheitsauslöser ist das Blauzungenvirus, genannt BTV, ein Orbivirus aus der Familie der Reoviridae. Mindestens 24 verschiedene Serotypen des Virus sind bekannt, von denen jeder eine unterschiedliche Virulenz aufweist. Insbesondere der Serotyp 8 des BTV, BTV-8 genannt, ist seit 2006 in Mitteleuropa und nördlichem Europa aktuell.

Übertragung der Blauzungenkrankheit

Mücken der Gattung Culicoides, bekannt als Gnitzen, sind für die Übertragung des Blauzungenvirus verantwortlich. Wenn diese Insekten das Virus aus dem Blut eines infizierten Tieres aufnehmen, wird es nach einem Vermehrungszyklus im Insekt beim nächsten Saugen auf ein anderes Tier übertragen. Ein infiziertes Insekt bleibt sein restliches Leben lang mit dem Virus infiziert.

Auswirkungen und Erscheinungen der Krankheit

Die Empfänglichkeit für die Blauzungenkrankheit ist bei Schafen, insbesondere bei Lämmern, am grössten. Während bei Ziegen und anderen Haustieren die Krankheit selten und mit weniger Schwergrad auftritt, dient Rindern als Hauptreservoir und Infektionsquelle für Gnitzen, obwohl auch sie selten schwer erkranken.

Symptome und Krankheitsverlauf

Bei Schafen beginnt die Krankheit nach einer Inkubationszeit von 7-8 Tagen mit Fieber, Apathie und der Absonderung von der Herde. Am Klauensaum kann es zu Entzündungen kommen, die sogar zu Lahmheit führen können. Bei Rindern variiert das Krankheitsbild je nach Virustyp.

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