Das Theater Basel nimmt Anlauf zu einem «Ring»-Festival
Beim Theater Basel: Der Theaterintendant Benedikt will «Der Ring des Nibelungen» von Peter Richard Wagners auf die Bühne bringen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Basler Theaterintendant Benedikt will «Der Ring des Nibelungen» auf die Bühne bringen.
- Vor über 40 Jahren hatte das Theater Basel dies bereits versucht.
Über 40 Jahre nach dem letzten Versuch: Der Basler Theaterintendant Benedikt will von Peter Richard Wagners monumentalen Opernzyklus «Der Ring des Nibelungen» auf die Bühne stemmen. Das Ganze soll mit einem performativen Rahmenprogramm aufgepeppt und zugleich auch hinterfragt werden.
Es scheint eine Mischung von Trotz und Übermut zu sein, die Benedikt von Peter zu diesem Projekt bewogen hat. Er wisse, dass Basel keine Wagner-Stadt sei, sagte er an einer Medienkonferenz am Montag. Er wisse auch, dass der letzte Versuch, den «Ring» aufzuführen, Ende der 1970er-Jahre gehörig gefloppt habe.
Trotzdem will er mit seiner Co-Regisseurin Caterina Cianfarini in den zwei kommenden Spielzeiten 2022/2023 und 2023/2014 den Ring inszenieren. Als «Ring»-Festival oder Gemeinschaftswerk, wie er sagte.
Aus der Elfenbeinküste zum Theater Basel bringen
Damit sprach von Peter die bunte Entourage an, die er verpflichtete. Da ist das Performancekollektiv um Monika Gintersdorfer, das Künstlerinnen und Künstler aus der Elfenbeinküste nach Basel bringen wird. Die Berliner Dokumentartheatermacher Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura werden sich durch die Basler Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte graben.
Und schliesslich wollen der Musiker Matthew Herbert und die Bewegungs-Regisseurin Imogen Knight mit dem Theaterchor und Laiensängerinnen und -sängern das Wasser des Rheins zum Erklingen bringen.
Im Zentrum bleibt aber der fast 17 Stunden dauernde «Ring», der vierteilige Opernzyklus, der mit dem «Das Rheingold» am 9. September 2023 beginnen wird, gefolgt von «Die Walküre» und dem «Siegfried»; mit «Götterdämmerung» wird er ab dem 26. Oktober 2024 seinen Abschluss finden.

Als Musikalischen Leiter hat das Theater Basel den britischen Stardirigenten Jonathan Nott verpflichtet. Er wird zusammen mit dem Sinfonieorchester Basel unter den Bühnenboden verschwinden. So nach dem Gusto des Komponisten unsichtbar sein, so wie es auch in der Wagner-Hochburg Bayreuth üblich ist.
Für den Ring benötige das Theater Basel Zusatzmittel in der Höhe von 800'000 Franken, wie von Peter sagte. 600'000 Franken seien bereits beisammen, für den Rest legt sich eine extra gegründete IG Ring ins Zeug. Tickets für den gesamten vierteiligen Zyklus gibt es mit Frühbucherrabatt von 20 Prozent bereits ab sofort zu kaufen.