David Hockney wurde 85 – Kunstmuseum Luzern zeigt seine Bilder
Der britische Künstler David Hockney feierte seinen 85. Geburtstag. Zu diesem Anlass werden seine Werke im Kunstmuseum Luzern ausgestellt.

Das Wichtigste in Kürze
- «David Hockney. Moving Focus» heisst die aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Luzern.
- Sie zeigt die Kunst des Briten David Hockney.
- Der Künstler wurde am Samstag 85 Jahre alt.
Immer wieder den Blickwinkel wechselnd und experimentierfreudig: So wird der britische Künstler David Hockney im Kunstmuseum Luzern in einer Retrospektive gezeigt. Es ist die erste Schweizer Ausstellung des Briten, der am Samstag seinen 85. Geburtstag feiert und zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart gehört.
«David Hockney. Moving Focus» (-30. 10.) umfasst über 120 Arbeiten, die Hockney von 1954 bis heute geschaffen hat.
Der Titel sei wörtlich wie auch im übertragenen Sinn zu verstehen, sagte Museumsdirektorin Fanni Fetzer am Freitag vor der Vernissage. David Hockney lehne die Zentralperspektive als »Tunnelblick« ab, er sei aber auch ein Künstler der immer wieder seinen Stil ändere.

David Hockney wurde 1937 in Bradford geboren und lebt heute in der Normandie. Er absolvierte das Royal College of Art in London. Er wurde in den 60er-Jahren mit seinen in Kalifornien gemalten Pool-Bildern («A Bigger Splash») bekannt.
Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Pop-Art. Eines seiner wiederkehrenden Themen ist seine Homosexualität.
Dass diese Ausstellung zustand kam, verdankt das Kunstmuseum Luzern erneut seiner Zusammenarbeit mit der Tate Gallery in London. Ein erstes Mal hatte es bei seiner grossen Ausstellung zum britischen Landschaftsmaler William Turner 2019 auf diese Institution zurückgreifen können. Zu sehen sind in Luzern aber auch Leihgaben aus weiteren Sammlungen in Europa sowie Nordamerika.
David Hockney: Ausstellung über acht Räume
Die Ausstellung wurde von Museumsdirektorin Fanni Fetzer und der britischen Hockney-Spezialistin Helen Little kuratiert. Sie erstreckt sich über acht Räume und ist weitgehend chronologisch aufgebaut.
Im ersten Raum thematisiert das Kunstmuseum aber den Ausstellungstitel mit Werken Hockneys aus den 1980er-Jahren: Damals entdeckte der Brite die Multiperspektive. Diese entspreche, so Hockney, unserer Wahrnehmung, die von verschiedenen Blickwinkeln, aber auch von Gefühlen, geprägt sei. Inspirationen dazu holte er sich bei Pablo Picasso und der chinesischen Malerei.
Ein zweiter Raum zeigt Hockneys Entwicklung als Kunststudent und in seinen Jahren, die er in Kalifornien verbrachte. Von den düsteren Werke tastet er sich zur farbigen Pop-Art und zu den Pool-Bildern vor, die ihn berühmt gemacht haben.

Ein Raum zeigt drei grosse Bilder mit Doppelporträts, etwa seiner Eltern. Die Gemälde wirken naturalistisch, aber auch verwirrend künstlich. Die Personen seien aus wie in der Zeit erstarrt, sagte Helen Little.
Höhepunkt der Ausstellung ist das Ölgemälde «Bigger Trees» von 2007. Es zeigt einen Wald mit einem riesigen, noch blattlosen Astgewölbe in Yorkshire im Frühling.
Hockney malte es während mehrerer Wochen in der freien Natur. Doch weil es 50 Leinwände gross ist, musste er es im Atelier mit Hilfe digitaler Fotografie zusammensetzen. Hockney verband so die traditionsreiche englische Landschaftsmalerei mit modernster Technologie.
Collage mit 3000 Fotos
Dem Bild gegenübergestellt ist ein weiteres Monumentalgemälde: «The Arrival of Spring» von 2011. Dieses Bild zeigt einen aus der Erinnerung gemalten, farbigen und zauberhaften Wald. Es erinnert an Comic-Bilder und nimmt Hockneys späteren iPad-Bilder vorweg, die in dem Raum ebenfalls zu sehen sind.
Ein Bild ganz ohne Perspektive ist «In the Studio» von 2017. Es scheint eine Fotografie zu sein, die den Künstler in seinem Atelier zeigt. In Tat und Wahrheit ist es aber eine Collage aus 3000 Fotos.
Der Künstler steht in seiner von ihm geschaffenen Kunstwelt. An den Wänden des abgebildeten Ateliers hängen Hockney-Bilder - drei davon sind im Original im Kunstmuseum Luzern zu sehen.