Deckel des Schweizer Weltraumteleskops Cheops erfolgreich geöffnet
Das seit im Dezember um die Erde kreisende Weltraumteleskop Cheops hielt die Forscher in Atem. Das Öffnen einer Abdeckung war entscheidend für die Mission.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizer Weltraumteleskop Cheops erlebte einen spannenden Moment.
- Am Mittwoch sollte sich die Abdeckung durch einen ausgeklügelten Mechanismus öffnen
- Dies war entscheidend dafür, ob die Mission nun weitergeht oder nicht.
Ein heikler Moment für das Schweizer Weltraumteleskop Cheops, das seit Dezember die Erde umkreist: Am Mittwoch sollte sich die Abdeckung durch einen ausgeklügelten Mechanismus öffnen. Die Freude des Cheops-Teams war gross, als die erlösende Nachricht kam.
Öffnung des Deckels entscheidend
In der Geschichte der Cheops-Mission gebe es einige Momente, in denen viel in kurzer Zeit passiert, sagte Benz. Der Stresspegel steige entsprechend in solchen Momenten. Der Start der Rakete mit Cheops an Bord am 18. Dezember war so ein Fall, das Öffnen der Abdeckung ein weiterer.
Innerhalb weniger Minuten entschied sich dabei, ob es mit der Mission weitergeht oder nicht. «Wenn sich der Deckel nicht geöffnet hätte, wäre das ziemlich schlimm gewesen», so Benz.
Kontrollzentrum funkte entscheidendes Kommando
Das Kontrollzentrum funkte bei Madrid um 7.38 Uhr am Mittwochmorgen das entscheidende Kommando zu Cheops (Characterising Exoplanets Satellite). Dieses war zu diesem Zeitpunkt auf seinem Orbit an der Tag-Nacht-Grenze entlang in Reichweite. Dies teilten die Universitäten Bern und Genf am Mittwoch mit.
Das Kommando startete einen irreversiblen Mechanismus. Strom wurde durch einen Draht geschickt, der die Abdeckung bisher geschlossen hielt. Dadurch brach der Draht und liess den Deckel aufspringen.
Eine Halterung fing ihn auf und befestigte ihn in geöffneter Position. Dank der Messungen von Sensoren wusste das Cheops-Team innerhalb von Minuten, dass alles wie im Bilderbuch geklappt hatte.
Zwar hat Cheops bereits hunderte Bilder zur Erde gefunkt. Allerdings waren sie wegen des geschlossenen Deckels bisher alle komplett schwarz und dienten dazu, das Instrument zu kalibrieren. Ziel ist, Hardware-verursachte Störsignale später durch Bildkorrektur zu entfernen.
Fokus auf hellere und dunklere Sterne
In den kommenden zwei Monaten richten die Forschenden das Weltraumteleskop nun auf verschiedene hellere und dunklere Sterne. Dadurch wollten sie die Messgenauigkeit unter verschiedenen Bedingungen prüfen. Erste Bilder könnten in ein oder zwei Wochen veröffentlicht werden, wurde David Ehrenreich von der Universität Genf in der Mitteilung zitiert.