Delta Interlaken Horror ist elementarer Fehler des Piloten

Ungesichert auf einem Tandem-Deltaflug: Dieses Horror-Szenario passierte einem Touristen in Interlaken. Jetzt spricht der Delta-Verbandspräsident.

Chris Gursky klammert sich an der Steuerbügelbasis fest.
Chris Gursky klammert sich an der Steuerbügelbasis fest. - Screenshot YouTube/Gursk3

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein amerikanischer Tourist erlebt in der Schweiz einen Horror-Deltaflug.
  • Der Pilot vergisst, ihn vor dem Start zu sichern.
  • Der Schweizerische Hängegleiterverband spricht von einem «elementaren Fehler».

Es ist ein Schock-Video, das momentan viral geht: Der amerikanische Tourist Chris Gursky ist in Interlaken BE in den Ferien und wagt seinen ersten Tandem-Deltaflug. Dann passiert das Unglaubliche: Der Pilot vergisst, vor dem Start die Sicherung zu überprüfen, die beiden heben ab – und Gursky hängt am Steuerbügel. Krampfhaft klammert er sich mit beiden Händen am Piloten und am Bügel fest, zwei Minuten und 14 Sekunden lang. Wenige Meter über dem Boden hat der Horror ein Ende. Gursky lässt los und fällt zu Boden. Beim Sturz verletzt er sich. Mit einer gerissenen Bizepssehne und einem gebrochenen Handgelenk begibt sich der Mann ins Spital.

Jetzt äussert sich der Direktor des Schweizerischen Hängegleiterverbands, Christian Boppart, zum Vorfall. «Dem Piloten ist ein elementarer Fehler unterlaufen», sagt er. «Er macht den Start-Check nicht richtig, sonst hätte er bemerkt, dass er den Gast nicht richtig gesichert hat.» Vom Vorfall Kenntnis gehabt habe man bereits zuvor, das Video habe er erst am Montagabend gesehen.

Einen ähnlichen Fall kenne er nicht, sagt Boppart. «Unser Verband stellt im Auftrag des Bundesamtes für Zivilluftfahrt Bazl die Lizenzen aus. Entziehen kann diese aber nur das Bazl selbst.» Der SHV wolle dem Amt «nicht reinreden», so Boppart. Deshalb verlange man nicht, dass der Pilot nie mehr fliegen dürfe.

Der betreffende Pilot habe eine sogenannte Passagier-Lizenz besessen – diese seien am schwierigsten zu erwerben. Daneben gibt es noch die Solo-Fluglizenzen sowie die Ausbildungslizenzen.

«Wie gross der Imageschaden für unsere Branche ist, kann ich nicht sagen», so Boppart. gesamthaft seien beim Verband 140 Piloten mit einer Passagier-Lizenz gemeldet, es seien aber nicht mehr alle aktiv.

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