Demonstrationen in Bern, Basel und St. Gallen gegen Corona-Verbote
Gegner der Corona-Massnahmen haben am Samstag in Bern, Basel und St. Gallen protestiert. Insgesamt gingen mindestens 200 Menschen auf die Strasse.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag kam es in Bern zu einer Demo gegen den Corona-Lockdown.
- Bei der Kundgebung waren rund hundert Protestierende dabei.
- In St. Gallen musste die Polizei derweil eine Aktion von zirka 80 Personen auflösen.
In Bern und St. Gallen haben am Samstag mindestens zweihundert Menschen gegen die Corona-Verbote des Bundesrates demonstriert.
In Bern versammelten sie sich am Nachmittag gruppenweise auf dem Bärenplatz und dem oberen Waisenhausplatz. Die Polizei forderte die rund hundert Protestierenden in Bern per Lautsprecher auf, sich aufzulösen.
Polizei wollte Kundgebung verhindern
Die Antwort war ein gellendes Pfeifkonzert, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete. Viele trugen Transparente mit sich, auf denen Parolen wie «Freiheit Ja – Keine Zwänge» zu lesen waren.
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Sie wollte ursprünglich die erneute Kundgebung von Lockdown-Gegnern auf dem Bundesplatz unbedingt verhindern. Das teilte sie auf Twitter mit.
Demo in St. Gallen aufgelöst
Am Vormittag hatte bereits die Stadtpolizei St. Gallen eine Aktion von rund 80 Personen gegen die Massnahmen des Bundesrates zur Bekämpfung des Coronavirus aufgelöst. Die Demonstranten hätten gegen die Covid-19-Verordnung verstossen, hiess es in einer Mitteilung der Polizei. Diese verbietet die Versammlungen und sieht einen zwei-Meter-Abstand vor.
Aber auch abgesehen davon wäre die Aktion bewilligungspflichtig gewesen. Die Auflösung der Demonstration sei friedlich verlaufen. Weil sie «keine Einsicht zeigten», habe die Polizei von rund einem Dutzend Personen die Personalien aufgenommen. Sie müssten mit einer Anzeige wegen Verstosses gegen die Covid-19-Verordnung und gegen die Bewilligungspflicht rechnen.
Demo für Grundrechte auf dem Basler Marktplatz
Auch in Basel-Stadt haben sich am Samstagnachmittag auf dem Marktplatz rund hundert Personen versammelt, um auf die Grundrechte während der Corona-Krise aufmerksam zu machen. Dabei teilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Marktplatz in kleine Gruppen auf und hielten den Mindestabstand ein.
Die Polizei schritt nicht ein. Um etwa 15.15 Uhr löste sich die Versammlung auf, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Die Basler Polizei hatte Kenntnis von der Aktion auf dem Marktplatz, wie Martin Schütz, Mediensprecher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements, auf Anfrage sagte. "Als wir vor Ort eintrafen, um das Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu suchen und sie darauf aufmerksam zu machen, dass dies nicht gehe, löste sich die Versammlung wieder auf", sagte Schütz.