Den Kantonen fehlen noch immer Hunderte Lehrer

Matthias Neuhaus
Matthias Neuhaus

Zürich,

Das nächste Schuljahr fängt in wenigen Wochen an – doch noch immer fehlen Hunderte Lehrer. Für die Kantone steht ein Einstellungs-Marathon an.

Schulbeginn
In wenigen Wochen fängt das neue Schuljahr an – im Moment sind aber noch viele Stellen unbesetzt. (Archiv) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz sind wenige Wochen vor Schulbeginn Hunderte Lehrer-Stellen unbesetzt.

Die Sommerferien fangen in vielen Kantonen bald an – oder haben sogar bereits begonnen. Die Schulen haben also nur noch wenig Zeit, sich für das nächste Schuljahr neu zu organisieren.

So einfach scheint das aber nicht: So sind auch dieses Jahr noch Hunderte Lehrer-Stellen offen, wie eine Umfrage von Nau.ch zeigt.

Stand 3. Juli waren im Kanton Zürich von rund 18'000 Stellen noch 244 unbesetzt. Das sind 1,3 Prozent der Posten, wie die Bildungsdirektion auf Anfrage erklärt.

Zwar gestalte sich «die Besetzung aller offenen Stellen in der Volksschule auch dieses Jahr (...) sehr anspruchsvoll». Doch gehe man davon aus, dass auf Schulbeginn vor jeder Klasse eine Lehrperson stehen werde.

Damit sei man an einem ähnlichen Punkt wie vor einem Jahr. Damals waren Anfang August noch 40 Stellen offen.

Braucht es in der Schweiz mehr Lehrer?

«Zu beachten ist allerdings, dass im Kanton Zürich jedes Jahr über 100 zusätzliche Schulklassen eröffnet werden. Noch nie waren so viele Lehrpersonen angestellt, wie jetzt», erklärt man bei der Bildungsdirektion.

In Bern noch über 140 Stellen unbesetzt

Auch im Kanton Bern sieht die Lage heikel aus: «Per 5. Juli sind 89 unbefristete und 57 befristete Stellen ausgeschrieben», heisst es von der Bildungs- und Kulturdirektion auf Anfrage. Das sind insgesamt 142 Stellen.

Etwas entspannter ist die Lage im Kanton Luzern. Hier sind zumindest auf Volksschul-Niveau derzeit «nur» 42 Stellen ausgeschrieben. Die Besetzung dieser Stellen sei «durchaus realistisch», so die Dienststelle Volksschulbildung auf Anfrage.

Das Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt vermeldet elf ausgeschriebene Stellen in Lehrberufen auf Primarschulniveau. Rückmeldungen von Schulleitungen liessen gar darauf schliessen, «dass Stellen dieses Jahr eher wieder etwas einfacher besetzt werden konnten.» Auf den Sekundarstufen eins seien noch vier Stellen unbesetzt.

Fast inexistent scheint das Problem des Lehrermangels auf Privatschulniveau in Basel-Land zu sein: Hier fehlt es in der Unterstufe lediglich an 0,2 Vollzeitstellen. Auf der Mittelstufe sind es 2,5. Auf sonderpädagogischer Ebene würden hingegen noch 4,5 Personen gesucht.

Kommentare

User #2409 (nicht angemeldet)

Viele Lehrer arbeiten Teilzeit. Und warum? Weil der Lohn dazu reicht. Dazu kommt noch eine Ausbildung die viel zu hoch angesetzt ist.Für Kindergarten bis 6.Klasse könnte auch Leute mit Real oder Sekundarschule unterrichten! Ein guter Lehrer braucht vor allem eins, Kentnisse in Psychologie und er muss die Kinder gerne haben, alle! Es gäbe viele tolle Leute die diesen Job toll meistern würden, können aber nicht weil sie keine Matura etc haben.

User #2966 (nicht angemeldet)

Manche nennen das kulturelle Bereicherung.

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