Den Klimawandel mit Kondomen und Ecopop-Argument bekämpfen?
Die Klima-Kids verteilen Kondome gegen den Klimawandel. Und erinnern dabei unfreiwillig an die Argumente der Ecopop-Initianten.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern Mittwoch verteilte eine Aktionsgruppe der Klimademonstranten Kondome an Politiker.
- Solange der Zustand unserer Erde sich nicht verbessere, sollte man keine Kinder bekommen.
- Die Argumentation erinnert einige an Ecopop.
Gestern Mittwoch bekamen die Parlamentarier das etwas andere Werbegeschenk in die Hand gedrückt. Ein Kondom. Dazu einen Zettel mit einem «guten Ratschlag».
«Sex immer mit Kondom! Warum? Weil es im Moment nicht verantwortungsvoll wäre, Kinder in diese Welt zu setzen.»
Kondome von den Klima-Kids
Wer kämpft denn da mit so konkreten Mitteln gegen künftigen Nachwuchs? Es ist niemand anderes, als der aktuelle Nachwuchs selber. Eine Aktionsgruppe der Klimademonstrierenden hat sich auf Nachfrage von Nau zu der Aktion bekannt.
Die 28-jährige Initiantin erklärt: «Ich habe mir die Aktion aus einer persönlichen Dringlichkeit heraus ausgedacht.» Familienplanung nämlich sei für sie selber langsam ein Thema.
Gummi gegen Klimawandel
«Ich hätte gerne Kinder, aber bei der aktuellen Klimapolitik habe ich ernsthaft Skrupel. Ich würde mein Kind direkt auf ein Pulverfass gebären, das irgendwann während seines Lebens explodiert.» Darum müsse die Politik heute handeln, «damit wir unseren Kindern gegenüber nicht irgendwann in Erklärungsnot geraten»
Mit ihrem drastischen und provokanten Aufruf sorgten die Aktivisten für Diskussionsstoff in der Wandelhalle. Soweit, so erwünscht.
Argument erinnert an Ecopop
Allerdings fühlten sich beim Argument «Verhüten für die Umwelt» einige an Ecopop erinnert. «Nur wenn wir uns sowohl im Konsum als auch in unserer eigenen Anzahl mässigen, hat die Menschheit eine Chance, grössere Schäden an der Artenvielfalt, der Umweltqualität und damit an nachfolgenden Generationen zu vermeiden», erklären die Ecopop-Initiatoren ihr Anliegen.
Die Kondome gegen den Klimawandel wurden nur von einer kleinen Aktionsgruppe verteilt. Dennoch möchten die Klimademonstrierenden sich nicht davon distanzieren.
«Wir vertrauen, dass all unsere Aktivistinnen im besten Wissen und Gewissen für die Erreichung unserer Forderungen handeln - Soviel zum allgemeinen Konsens», erklärt Klimademonstrantin Jelena Filipovic.
«Da wir autonom funktionieren, verlangte es auch keine Zustimmung der ganzen Bewegung.» Sie hoffe aber, dass allen klar sei, dass die Aktion «absolut nichts mit Ecopop zu tun hat».