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Dengue auch in der Schweiz: WHO warnt vor Tropenkrankheit

Keystone-SDA
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Genève,

Dengue befindet sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf dem Vormarsch. Auch in der Schweiz ist die von Mücken übertragene Krankheit bereits angekommen.

Dengue Massnahmen Elfenbeinküste
Weltweit sind Menschen von Dengue bedroht. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die anhaltende, weltweite Ausbreitung des Dengue-Fiebers bereitet der WHO Sorgen.
  • Übertragen wird der Virus von einer bestimmten Art von Stechmücken.
  • Die Fälle der Tropenkrankheit mehren sich auch in der Schweiz und dem restlichen Europa.

Die fortschreitende Ausbreitung der viralen Erkrankung Dengue versetzt die Experten der WHO in Sorge. Übertragen wird die Erkrankung von der Aedes-Stechmücke. Diese ist ursprünglich in tropischen und subtropischen Klimazonen beheimatet, verbreitet sich aber mittlerweile weltweit. Auch in der Schweiz wurden in diesem Jahr bereits 86 Fälle gemeldet.

Dengue bedroht die Hälfte der Weltbevölkerung

Raman Velayudhan ist der Leiter der WHO-Abteilung für vernachlässigte Tropenkrankheiten. Er erklärte nun in Genf, dass sich die Zahl der jährlich an Dengue Erkrankten seit dem Jahr 2000 verachtfacht habe: «Inzwischen ist die Hälfte der Weltbevölkerung einer Dengue-Gefahr ausgesetzt.«

tigermücke dengue
Die Tigermücke kann gefährliche Tropenkrankheiten wie Dengue oder das Zika-Virus übertragen. - keystone

In der WHO-Europaregion gab es schon lokale Ansteckungen mit Dengue in rund zwei Dutzend Ländern, darunter Spanien und Frankreich. In diesem Jahr wurden nach Angaben der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC noch keine lokalen Ansteckungen gemeldet.

Hitzewellen mit besonders hohen Temperaturen trockneten Brutstätten der Mücken eher aus und verringerten das Risiko, gestochen zu werden, sagte Velayudhan. Er rief aber alle Länder auf wachsam zu sein, wenn wieder Regen einsetzt. Die Mücken brüten in stehendem Wasser.

400 Millionen Infektionen

Insgesamt geht die WHO von bis zu 400 Mio. Infektionen weltweit aus. Die Schätzung ist schwer, weil 80 Prozent der Betroffenen bei einer ersten Infektion kaum oder nur milde Symptome haben. Viele von ihnen gehen zudem nicht zum Arzt.

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Ein sri-lankanischer Gesundheitsinspektor zeigt verdächtige Dengue-Larven aus einer Probe von stehendem Wasser. - keystone

Nach einer Ansteckung seien Betroffene gegen eines der vier Dengue-Viren immun. Bei einer zweiten Ansteckung mit einem der anderen drei Viren könne die Krankheit aber schwerer verlaufen und lebensgefährlich sein. Dengue-Fieber wurde früher Knochenbrecher-Fieber genannt, weil es starke Gliederschmerzen verursachen kann.

Schweiz zählt 86 Fälle von Dengue

In der Schweiz wurden seit Jahresbeginn 86 Dengue-Fälle gemeldet. Das sind rund 2,5 mal mehr als im Vorjahreszeitraum (34) und fast zehnmal mehr als 2021 (9),. Dies ist den aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu entnehmen.

Gegen Dengue gibt es keine Medikamente, ausser solche, die das Fieber senken. Es ist ein Impfstoff auf dem Markt, der aber erst nach einer ersten Infektion Schutz bietet. Er ist je nachdem, mit welchem anderen Virus man sich infiziert, mehr oder weniger effektiv, wie Velayudhan sagte.

Das beste sei, sich mit Mückenspray zu schützen und in der Hausumgebung stehendes Wasser zu vermeiden. Darin brüten die Mücken. Sie stechen tagsüber, deshalb seien Moskitonetze zum Schlafen gegen diese Mücken nicht wirkungsvoll.

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