Der Bundesrat auf seiner Schulreise in der Gantrisch-Region
Das Wichtigste in Kürze
- Das traditionelle Bundesrats-Reisli findet wegen der Corona-Krise in zwei Teilen statt.
- Gestern Abend reisten Sommaruga & Co. in die Gantrisch-Region im Berner Oberland.
- Der zweite Teil soll dann im Herbst über die Bühne gehen.
Obwohl es nirgens festgeschrieben ist, gehört es mittlerweile fix in den Veranstaltungskalender: Das Bundesrats-Reisli.
Seit eh und je reist der Bundesrat Anfangs Juli an einem Donnerstag und Freitag in den Heimatkanton des jeweiligen Präsidenten. Doch dann kam das Coronavirus.
Bundesrat: Ausflug in zwei Teilen
Lange war unklar, ob und wie das Bundesrats-Reisli dieses Jahr stattfinden kann. Die Corona-Fallzahlen waren noch zu hoch, um an einen gemeinsamen Ausflug zu denken. Doch dank den beschlossenen Lockerungsschritten kann nun auch der Bundesrat auf die traditionelle «Schulreise» gehen.
Doch die Reise ist anders als gewohnt: Sie wird in verkürzter Form, dafür aber in zwei Teilen durchgeführt. Gestern Abend reisten die sieben Bundesräte in die Gantrisch-Region, wo es noch zu später Stunde auf Wanderung ging.
Doch schon heute Vormittag ist wieder Schluss. Wegen der Corona-Krise schliessen Simonetta Sommaruga und ihre sechs Kolleginnen und Kollegen ihre Reise schon wieder ab. Der zweite Teil soll dann im Herbst stattfinden, teilte die Bundeskanzlei vor kurzem mit.
Social Distancing ernst genommen
Selbst beim Familienfoto macht sich die Corona-Krise bemerkbar: Der Bundesrat muss sich mit gebührendem Abstand aufstellen. Das traditionelle Treffen mit der Bevölkerung wurde ersetzt mit einer Sparvariante. Nach dem Besuch der Abegg-Stiftung in Riggisberg BE dürfen ein paar wenige lokale Persönlichkeiten und eine Gruppe Schulkinder den Bundesrat treffen.
Thema soll auch hier vornehmlich die Corona-Krise und die Massnahmen sein. Wie schon die nächtliche Wanderung findet dieser Teil des Ausflugs aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit stett.
Wandern macht hungrig
Grundsätzlich schien der Gesamtbundesrat bester Laune, auch wenn zwischen den Zeilen zu hören war, dass die letzten Monate streng gewesen sein müssen. Aber der gemeinsame Ausflug ins Grüne schien diesbezüglich bereits Wirkung gezeigt zu haben. So gaben sich die Landesmütter und -väter betont locker und gesellig.
Aussenminister Ignazio Cassis war offenbar nicht der einzige, dem die körperliche Ertüchtigung in der Natur Hunger machte. «Ich gehe zum Apéro», verkündete er lauthals, Sekunden nachdem das Familienfoto im Kasten war und Bundespräsidentin Sommmaruga noch eine Ansprache halten wollte. Cassis zog den Grossteil der Landesregierung gleich mit sich ans im Freien aufgebaute Buffet mit Gebäck und O-Saft. Nur: Von der Bundeskanzlei zuvor angekündigt war, «das ist jetzt der Apéro für die Journalisten».