«Der Regenbogenfisch»: Moral des Kinderbuchs polarisiert

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Zürich,

Das Kinderbuch «Der Regenbogenfisch» von Marcus Pfister löst derzeit eine Debatte aus. Kritiker sehen toxische Werte, Befürworter betonen positive Lektionen.

«Der Regenbogenfisch»
Das Kinderbuch «Der Regenbogenfisch» sorgt für Wirbel. - regenbogenfisch.com

Das Bilderbuch «Der Regenbogenfisch» von Marcus Pfister ist seit 1992 ein weltweiter Bestseller. Es erzählt die Geschichte eines Fisches, der seine glitzernden Schuppen teilt, um Freunde zu gewinnen.

Viele sehen darin eine wertvolle Lektion über das Teilen und den Verzicht auf Egoismus. Das Buch wird allerdings laut «Kosmo» von einigen als problematisch bewertet.

«Der Regenbogenfisch»: Kritik an der Botschaft

Kritiker werfen ihm vor, Kindern toxische Werte zu vermitteln. In sozialen Medien wird die Botschaft des Buches kontrovers diskutiert.

«Der Regenbogenfisch»
Kritiker bemängeln die Botschaft im Kinderbuch «Der Regenbogenfisch». (Symbolbild) - Depositphotos

Eine Nutzerin kritisiert, dass der Regenbogenfisch gezwungen werde, seine Einzigartigkeit aufzugeben, um akzeptiert zu werden. Sie interpretiert dies als schädliche Lektion für Kinder, die Selbstbewusstsein entwickeln sollen.

Kritische Stimmen und Likes

Ein Kommentar auf einer Plattform erhielt über 13'000 Likes. Laut «Kosmo» bezeichnete der User das Buch als Verkörperung der Idee: «Sie nehmen mir meinen Glanz».

regenbogenfisch
Marcus Pfister ist der Autor des Kinderbuchsklassikers «Der Regenbogenfisch». (Archivbild) - Depositphotos

Diese Sichtweise deutet darauf hin, dass Einzigartigkeit geopfert werden müsse, um dazuzugehören. Kritiker argumentieren weiter, dass die Freundschaft im Buch nicht auf echten Werten basiere.

Toxische Werte?

Anstelle davon werde der Erhalt der glitzernden Schuppen des Regenbogenfisches in den Fokus gerückt. Solche Interpretationen könnten Kindern problematische Vorstellungen vermitteln.

Vermittelt das Buch «Der Regenbogenfisch» Kindern schädliche Werte?

Andere Stimmen verteidigen das Buch vehement. Sie sehen darin eine einfache Botschaft über das Teilen und den Aufbau sozialer Bindungen.

Entwicklungsexpertin Rita Messmer sagt gegenüber 20Minuten, die Kritik sei überzogen.

Messmer kritisiert die Neigung von Erwachsenen, komplexe Weltanschauungen auf Kinderliteratur zu projizieren. Ihrer Meinung nach lernen Kinder durch Bücher wie «Der Regenbogenfisch», Teil eines sozialen Systems zu sein.

Die Rolle der Erwachsenen

«Für Kinder ist der Regenbogenfisch einfach ein wunderschöner Fisch, der etwas Wunderschönes verschenkt, ohne dabei selbst Schaden zu nehmen – und das sind sehr positive Werte», so Messmer im Interview mit 20Minuten.

«Der Regenbogenfisch»
«Der Regenbogenfisch»: Die Debatte zeigt, wie unterschiedlich Kinderliteratur interpretiert werden kann. (Symbolbild) - Depositphotos

Diese Lektion sei wichtig für die soziale Entwicklung und fördere Gemeinschaftssinn. Die Entwicklungsexpertin selbst habe das Buch auch ihren eigenen Kindern vorgelesen und positive Erfahrungen damit gemacht.

Kommentare

User #2944 (nicht angemeldet)

Der Regenbogenfisch ist ein wunderschönes, sehr wertvolles und gut gemachtes Kinderbuch. Die Vorwürfe bezüglich Toxizität sind völlig unangebracht.

User #5842 (nicht angemeldet)

Es ist wie immer eine Frage, wie man eine Geschichte interpretiert. Heutzutage scheint es, dass Vieles negativ interpretiert wird…leider

Weiterlesen

30 Interaktionen
Rassismus in Kinderbüchern
Prostitution
18 Interaktionen
Empörung
KI-Kinderbücher
30 Interaktionen
«Schnelles Geld»
Blauwal
«Blue Whales»

MEHR AUS STADT ZüRICH

zsc lions roger federer
13 Interaktionen
Maestro gesichtet!
Zürich Konzerte
11 Interaktionen
126 Stutz pro Ticket
ZSC Lions
13 Interaktionen
Fröden trifft
Cyberangriffe
272 Interaktionen
Bund attackiert