Der Schnee fehlt: Ältester Luzerner Skilift geht zu
Schneemangel zwingt Luzerns ältesten Skilift in die Knie. Nach 80 Jahren ist Schluss mit Skispass am Blasenhang in Flühli LU.
Das Wichtigste in Kürze
- Der älteste Skilift im Kanton Luzern wird ausser Betrieb gesetzt.
- Grund: Schneemangel, rückläufige Besucherzahlen und Investitionskosten.
Der älteste Skilift im Kanton Luzern schliesst seine Pforten. Der Skilift Schratten in Flühli stellt nach fast 80 Jahren den Betrieb ein. Schneemangel, rückläufige Besucherzahlen und hohe Investitionskosten zwangen die Betreiber zu diesem Schritt.
Der Bügellift am Blasenhang war seit 1945 in Betrieb. Hier lernte sogar die spätere Doppel-Weltmeisterin Ida Schöpfer-Bieri das Skifahren. Doch in den letzten Jahren wurde es zunehmend schwieriger, die Piste zu befahren.
Franz Tanner, Präsident der Schneesportfreunde Flühli, erklärt die Situation. «Es ist schmerzhaft, aufgeben zu müssen, aber schlussendlich vernünftig», sagt er gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Unbeständige Schneeverhältnisse
Die Schneeverhältnisse wurden immer unberechenbarer. «Mehrmals gab es Ende November viel Neuschnee, der dann im Dezember wieder abgeregnet wurde», berichtet Tanner. Während der wichtigen Weihnachtszeit blieben die Pisten oft schneefrei.
Die Vereinsmitglieder wurden schrittweise auf das mögliche Ende vorbereitet. An der diesjährigen Generalversammlung stimmte eine grosse Mehrheit für die Betriebsaufgabe. Der Entscheid wurde ohne Diskussionen mitgetragen.
Neben dem Schneemangel verzeichnete der Skilift auch weniger Besucher. Viele Anfänger wechselten nach dem Erlernen des Skifahrens in grössere Gebiete.
Günstige Alternative fällt weg
Der Verein bot stets günstigen Wintersport an. Familien zahlten für eine Jahresmitgliedschaft nur 100 Franken. «Mit Sörenberg haben wir in der Nähe eine Alternative», sagt Tanner. Er erwartet jedoch nicht, dass andere Anbieter ähnlich günstige Angebote stemmen können.
Der günstige Betrieb in Flühli war nur dank ehrenamtlicher Arbeit und Spenden möglich. Drei Donatoren, darunter Tanner selbst, investierten jährlich rund 10'000 Franken. «Ich weiss daher, wie viel ein solcher Skilift wirklich kostet», erklärt er.
In den kommenden Jahren wären umfassende Investitionen nötig gewesen. Auch die Option, nur die Kinderanlagen weiterzubetreiben, wurde aus Sicherheits- und Kostengründen verworfen. Der Verein plant nun den Rückbau der Anlagen.
Rückbau statt Ruine
«Wir wollen keine Skiliftruine zurücklassen», betont Tanner. Die Donatoren haben Rückstellungen für die aufwendigen Rückbauarbeiten gebildet. Die ersten Räumungsarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen.
Wie «zentralplus» berichtet, ist der Skilift Schratten nicht der einzige, der in der Region schliesst. Auch in Sörenberg werden mehrere Skilifte abgestellt.
Der Verlust des ältesten Skilifts im Kanton Luzern markiert das Ende einer Ära. Nach fast acht Jahrzehnten Skispass am Blasenhang müssen sich Wintersportler jetzt nach Alternativen umsehen.