Der Schweiz droht schon wieder ein Dürresommer
Das Wichtigste in Kürze
- In grossen Teilen der Schweiz ist der Boden staubtrocken. Die Folge: Waldbrandgefahr.
- Auch im Sommer dürfte es zu einer grossen Trockenheit kommen.
Seit Mitte März hat es hierzulande kaum Niederschläge gegeben. Die Folge: Vielerorts herrscht Waldbrandgefahr, in den Bergen liegt nur wenig Schnee. Droht der Schweiz nun etwa die nächste Dürreperiode?
Die Anzeichen, dass es im Sommer zu einer grossen Trockenheit kommen könnten, mehren sich. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, dürfte es sogar eine Dürre wie vor zwei Jahren geben.
«Die Disposition, in eine Trockenheit hineinzurutschen, ist gegeben», sagte Massimiliano Zappa, Leiter Hydrologische Vorhersagen an der eidgenössischen Forschungsanstalt WSL. Er verfolgt die Entwicklung seit ein paar Wochen intensiv.
Auch «SRF Meteo» spricht von staubtrockenen Böden. Die Regenmengen seien im ersten Quartal 2020 zwar nur leicht unterdurchschnittlich. Aber ab der zweiten Märzwoche habe es keinen oder kaum mehr Regen gegeben. Lokal seien am 29. und 30. März noch rund 5 Millimeter Niederschlag gefallen. Seither sei es komplett trocken.
Kein Wasser in der Vegetationsphase
«Gerade jetzt in der eigentlichen Vegetationsphase fehlt das Wasser völlig», hält «SRF Meteo» in der Mitteilung fest. Hohe Temperaturen tagsüber und die an einigen Tagen und im Norden kräftige Bise hätten das Ihre getan, die Böden noch stärker auszutrocknen.
Im Tessin, in vielen Gebieten von Graubünden und im Kanton Glarus ist die Waldbrandgefahr gross, wie der Gefahrenkarte des Bundes zu entnehmen ist. Das entspricht der vierten von fünf Gefahrenwarnstufen.
In Graubünden und im Tessin sind Feuer im Freien verboten; in Glarus und auch im Kanton St. Gallen sind Feuer in Wäldern und in der Nähe von Wäldern nicht erlaubt. Erhebliche Waldbrandgefahr – das entspricht der mittleren Warnstufe - herrscht im Kanton Bern, in weiten Teilen der Nordwestschweiz, im Zentralwallis und im südlichen Teil des Kantons St. Gallen.