Designer produziert Tinte aus abgeschnittenen Haaren
Fabio Hendry gewinnt mit seinem Projektdesign aus abgeschnittenen Haaren den diesjährigen «prix netzhdk». Der Förderpreis ist mit 10'000 Franken dotiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Fabio Hendry macht aus abgeschnittenen Haaren Kunst.
- Mit seinem Projekt möchte er die Menschen zu mehr Nachhaltigkeit bewegen.
- Mit seiner «HaArt» gewinnt er den mit 10’000 Franken dotierten Förderpreis von «netzhdk».
Wer schon immer um seine abgeschnittenen Haare getrauert hat, der könnte sie zukünftig als Kunstwerk in den eigenen vier Wänden bewundern. Designer Fabio Hendry verarbeitet nämlich sowohl menschliches als auch tierisches Haar zu Tinte. Dafür benötigt er lediglich erhitztes Aluminium und eben Haare.
Mit seinem Werk möchte der Designer die Menschen für mehr Nachhaltigkeit sensibilisieren. «Haare wachsen automatisch. Würden wir Haare als Ressource betrachten, könnten wir sie beispielsweise mit Holz vergleichen, nur dass sie 16 Mal schneller wachsen als Holz», sagt Hendry. Es sei ein Material, das eben einfach zur Genüge vorhanden sei.
Kunst kommt nicht bei allen gut an
Die Reaktionen auf sein Produktdesign seien ambivalent. Das kann der Künstler nicht ganz nachvollziehen: «Wir produzieren Klamotten aus Schafswolle, Cashmere oder Seide. Diese Materialien stammen aus der Natur, genau wie Haar.»
Die Haarpracht auf dem Kopf wird als etwas Schönes betrachtet, aber sobald sie aber abgeschnitten wird, verändere sich ihre Bedeutung. «Ich versuche, die Leute zum Umdenken zu bewegen», so Hendry.