Frankreichs Präsident Macron gibt 26 Werke an den Staat Benin zurück. Auslöser des Entscheids war ein heute Freitag veröffentlichter Bericht.
Grosse königliche Statuen des Königreichs Dahomey aus den Jahren 1890-1892 im Quai Branly Museum-Jacques Chirac.
Grosse königliche Statuen des Königreichs Dahomey aus den Jahren 1890-1892 im Quai Branly Museum-Jacques Chirac. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Benin forderte schon seit langem die Rückgabe zahlreicher Werke.
  • Nun will Frankreich 26 Werke unverzüglich zurückgeben.
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Frankreich gibt 26 Werke an den westafrikanischen Staat Benin zurück. Den Entschluss traf der französische Staatschef Emmanuel Macron, nachdem ihm der Kolonialismus-Bericht der beiden Experten Bénédicte Savoy und Felwine Sarr heute Freitag vorgelegt wurde. Die Rückgabe solle unverzüglich erfolgen, wie der Elysée-Palast mitteilte. Bei den Werken handelt es sich um Artefakte, die die französische Armee nach den blutigen Kämpfen im Jahr 1892 im Zuge der Eroberung des Landes nach Frankreich gebracht hat. Benin hatte die Rückgabe der Werke schon seit langem gefordert. Seine im Juli 2016 gestellte Forderung wurde nur wenige Monate später mit einem «Nein» quittiert.

In der Mitteilung hiess es weiter, dass Macron in Paris im ersten Trimester 2019 alle afrikanischen und europäischen Partner vereinen wolle, um einen Rahmen für eine Politk des Austausches von Kunstwerken zu bestimmen.

Den am heute Freitag vorgelegten Bericht hatte Macron im März 2018 bei der französischen Kunsthistorikern und dem senegalesischen Ökonom in Auftrag gegeben. Darin empfehlen die Autoren, praktisch alle aus der Kolonialzeit stammenden Kunstwerke in die afrikanischen Herkunftsländer zurückzugeben. Laut Schätzungen sollen sich rund 70'000 Artefakte aus dem Afrika südlich der Sahara in den Sammlungen des Pariser Musée Quai Branly befinden, mehr als 17'000 in rund 100 weiteren Museen.

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