Schweizer Immobilienportale verzeichnen einen Rückgang von 13 Prozent bei den inserierten Mietwohnungen.
Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist stark rückläufig.
Mietpreisanstieg führt zu weniger günstigen Wohnungen: Teure Wohnungen sind im Überfluss. (Archivbild) - Patrick Pleul/dpa

In der Schweiz werden auf den Immobilienportalen immer weniger Wohnungen zur Vermietung ausgeschrieben. Zwischen April 2023 und März 2024 wurden schweizweit 340'000 Wohnungen inseriert. Dies sind im Jahresvergleich fast 50'000 Objekte oder 13 Prozent weniger.

Zu diesem Ergebnis kommt der am Dienstag veröffentlichte Online-Wohnungsindex OWI, der durch das Swiss Real Estate Institute im Auftrag des Verbands der Immobilienwirtschaft Schweiz (SVIT) und des Hauseigentümerverbands Schweiz (HEV) ermittelt wird. Gleichzeitig verkürzte sich die mittlere Insertionszeit nur geringfügig um 2 auf 27 Tage. Dies weist auf eine sinkende Nachfrage nach Mietwohnungen hin, was wiederum an den gestiegenen Angebotsmieten liegen könnte.

Mieter blieben in ihren Wohnungen, weil sie keine neue zu vergleichbaren Mietzinsen fänden, heisst es. Dies verkleinere das Angebot weiter. Dabei seien praktisch überall die günstigen Wohnungen und solche mit bis zu drei Zimmern am stärksten betroffen.

Rückgang der Mietangebote in 23 Kantonen

Umgekehrt schienen mehr Mieter ihre teurere und grössere Wohnung aufzugeben, was mit der Mietzinssteigerung nach zwei Referenzzinssatz-Runden zusammenhängen könnte. Dieses Mehrangebot an teureren, grösseren Wohnungen verschleiere die dramatische Entwicklung in den Segmenten der günstigen und kleineren Wohnungen. Hier beträgt der Rückgang teilweise bis zu 40 Prozent. Vereinzelt könne hier nicht mehr von einem funktionierenden Online-Markt gesprochen werden, so die Studienautoren.

Die Zahl der inserierten Mietwohnungen geht in 23 Kantonen zurück und dies meist im zweistelligen Prozentbereich, wie es weiter heisst. Nur in den Kantonen Genf, Tessin und Zug würden im Jahresvergleich mehr Wohnungen ausgeschrieben.

Mehr Angebot nur in wenigen Kantonen

Die Verknappung des Mietwohnungsangebots bewirke in 19 Kantonen eine teilweise deutliche Verkürzung der Ausschreibungszeiten. Am ausgeprägtesten sei dies in ländlichen, zentrumsnahen Kantonen wie Schaffhausen (-13 Tage) und Freiburg (-5 Tage).

Mit neun bzw. vierzehn Tagen Ausschreibungsdauer wiesen die beiden Zentralschweizer Kantone Zug und Schwyz die kürzesten Insertionszeiten auf, gefolgt vom Kanton Zürich. Hier müssten sich die Vermieter im Mittel fünfzehn Tage bis zur Vermietung ihres Objektes gedulden.

Dagegen blieben in den Kantonen Jura und Tessin die Wohnungen im Schnitt während 54 bzw. 42 Tagen ausgeschrieben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Referenzzinssatz