Deutschschweizer Wort des Jahres ist «Strommangellage»

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Zürich,

«Strommangellage» ist das Deutschschweizer Wort des Jahres. So entscheidet die ZHAW in ihrem jährlichen Ranking für 2022.

wort des jahres
Strommasten mit dem Blick von unten nach oben. (Symbolbild) - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Deutschschweizer Wort des Jahres ist das Wort Strommangellage.
  • Eine zehnköpfige Jury nahm die Rangierung vor.
  • Weitere Wörter zur Auswahl waren der Schutzstatus S und das SP-Frauen-Ticket.

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat das Wort des Jahres gekürt. Genauer genommen, wählt die Hochschule jeweils das Deutschschweizer Wort des Jahres.

Durchsetzen konnte sich dieses Jahr das Wort «Strommangellage.» Das Frauen-Ticket der SP und der Schutzstatus S für ukrainische Geflüchtete folgen auf den weiteren Plätzen.

Die Strommangellage, der Schutzstatus S und das Frauen-Ticket hätten den Diskurs in der Deutschschweiz 2022 am stärksten geprägt. Dies schrieb die ZHAW am Dienstag in einer Mitteilung. Eine zehnköpfige Jury hat schliesslich die Rangierung vorgenommen.

Wort des Jahres
Die SP Bundesratskandidatinnen Elisabeth Baume-Schneider, Staenderaetin SP-JU, Eva Herzog, Staenderaetin SP-BS und Evi Allemann, Regierungsraetin SP-BE, links nach rechts,.nach einem oeffentlichen Hearing. Die SP machte mit dem Frauenticket von sich reden, weshalb dies auch in die Auswahl vom Wort des Jahres kam - keystone

Selbst wenn die Strommangellage nicht zwingend eintreffen muss, wurde sie häufig in der Politik und den Medien erwähnt. Die Lage bleibe unsicher, heisst es in der Mitteilung. Ein dunkler, kalter Winter drohe den Schweizer Stuben weiterhin.

Das Frauen-Ticket sollte sicherstellen, dass eine Frau am 7. Dezember Nachfolgerin von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga wird. Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch begehrte erfolglos dagegen auf.

Der Schutzstatus S wurde 2022 zum ersten Mal überhaupt aktiviert. Dieses rasche Aufenthaltsrecht, das nur für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge gilt, hat auch zu Kritik geführt, wie die Jury festhält. Das Wort selber spiegle «menschliches Leid und pure Verwaltungssprache» wieder.

Das Wort des Jahres wurde in allen Landessprachen gewählt

Auch in den anderen Landessprachen wurden Wörter des Jahres gekürt. Auf Französisch ist es «boycotter», auf Italienisch «penuria» und auf Rätoromanisch «mancanza».

Die Verantwortung für das Wort des Jahres hat das Departement Angewandte Linguistik der ZHAW in Winterthur. Es analysiert die Schweizer Diskursdatenbank Korpus Swiss-AL. Dabei werden pro Sprache die Wörter bestimmt, die häufiger oder deutlich anders verwendet wurden als in den Jahren zuvor.

In den letzten beiden Jahren war die Wahl von der Corona-Pandemie geprägt. 2021 hiess das Deutschschweizer Wort des Jahres «Impfdurchbruch», 2020 «systemrelevant». Davor waren es «Klimajugend» und «Doppeladler».

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